Beim P3 fallen Parkplätze weg. Sie sollen dafür woanders geschaffen werden. Im Gespräch ist das Bahnhofsgelände. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ingenieur Peter Sienko stellt mögliche Standorte für Parkplätze in Bad Herrenalb vor

Von Wolfgang Krokauer

Bad Herrenalb. Für den erhofften Besucheransturm zur kleinen Landesgartenschau im Jahre 2017 will Bad Herrenalb gerüstet sein. Dazu sind zusätzliche Parkplätze notwendig.

In der Sitzung des Gemeinderates am Mittwochabend stellte Peter Sienko, Geschäftsführer der Gesellschaft für integrierte und innovative Planungslösungen im Ingenieurwesen und Städtebau mit Sitz in Leverkusen, die Situation in der Kurstadt dar. Dabei betonte er mehrfach, dass mit der Landesgartenschau keine Parkplätze wegfallen. So stünden rund 510 Parkplätze zur Verfügung. Das sei nach den heutigen Verhältnissen ausreichend. Infolge der Baumaßnahmen würden jedoch circa 80 Parkplätze am Parkplatz P3 sowie am Rathaus wegfallen. Da man im Zuge der Landesgartenschau von einer Belebung der Stadt ausgehe, seien in Zukunft mehr Parkplätze notwendig. Sienko rechnet mit einem Bedarf von circa 800 Plätzen, sodass 370 zusätzliche dauerhafte Abstellmöglichkeiten für Autos notwendig würden. Für die Dauer der Landesgartenschau seien aber insgesamt etwa 1600 Parkplätze notwendig, machte Sienko deutlich. Etwa 800 könnten folglich nach dieser Mammutveranstaltung wieder verschwinden.

Sienko ging auch auf die möglichen Standorte für Parkplätze ein, ohne eine Wertung abgeben zu wollen. In Klammern ist die mögliche Anzahl der Stellplätze enthalten: Falkenwiese (390), Gabelmann (72), Holzplatz (150), Schweizer Wiese Nord (440), Schweizer Wiese Süd (160), Schweizer Wiese Hang (340), Kaffeehaus Romanier ebenerdig (119), Kaffeehaus Romanier Parkdeck (300 bis 400), Grundschule (60). Sienko machte deutlich, dass er gerade auf dem Holzplatz sowie auf dem Gelände des Kaffeehauses Romanier im Bereich des Bahnhofes zusätzliche Stellplätze für möglich hält. Auf dem Gelände des Kaffeehauses hält er sogar ein Parkdeck für möglich. Allerdings würde dort jeder Stellplatz circa 5000 Euro kosten. Bei 340 Plätzen müsste die Stadt bei einer solchen Anlage folglich etwa 1,7 Millionen Euro investieren. Sienko riet jedoch dringend von der Grundschule ab: "Das bekomme ich nicht hin." Er wandte sich auch dagegen, am P 3 weitere Parkplätze zu schaffen. Da müsste man den Hang abgraben, gab er zu bedenken.

Letztendlich müsse der Gemeinderat entscheiden, wo er die Plätze haben wolle, machte Sienka deutlich: "Wir brauchen politische Signale." Doch Rüdiger König (UBV) beklagte sich erst einmal darüber, dass es zu Sienkas Vortrag keine Unterlagen gebe. Bürgermeister Norbert Mai bestritt, dass Stadtrat König davon zum ersten Mal höre.

Aber auch Christian Romoser (CDU) monierte die fehlenden Unterlagen. Er konnte kein Konzept erkennen. Zudem hätte er gerne gewusst, welche Folgen zum Beispiel die Anlage von Parkplätzen auf der Schweizer Wiese habe. Er sprach sich dafür aus, in einer kleineren Runde alles unter die Lupe zu nehmen und dann einen Vorschlag zu unterbreiten.

Stadtrat Michael Theis (Grüne Liste) wandte sich gegen die Falkenwiese, da zwei Drittel des Areals FFH-Gebiet und damit besonders geschützt seien. Auch Stadtrat Sascha Ott (Grüne Liste) tat sich mit einer Einschätzung schwer. Letztlich nahm der Gemeinderat die Vorstellungen von Sienko zur Kenntnis. Aufgrund der Vorschläge aus dem Gemeinderat will er ein Parkplatzkonzept erarbeiten.