Das große Finale eines großen Unterhaltungsabends des Sportvereins. Fotos: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterhaltungsabend: Sportverein bietet Theater, Tanz und Tombola / Flucht in putzlappenfreie Zone

Es ist stadtbekannt, dass der Unterhaltungsabend des Sportvereins (SV) Bad Herrenalb der Brüller ist. Deshalb war das Kurhaus am Samstag brechend voll. Auf dem Programm standen Theater, Tanz und Tombola.

Bad Herrenalb. "Neschtflucht ens Schlamassel" hieß das schwäbische Lustspiel von Renate Reuß, das die Theatergruppe auf die Bühne brachte. Weil Adelheid (Sabine Gräßle) mit ihrem Putzfimmel ihren Mann Josef (Armin Engelhardt) und ihren Sohn Michael (Sascha Engelhardt) den letzten Nerv raubte, floh Michael aus dem gemachten Nest. Er zog in eine leere Wohnung bei seinem ledigen Onkel Willi (Felix Walther sen.).

Wie sich bald herausstellte, war Willi ein Weiberheld. Michael, der sich seiner Jugendliebe und Nachbarstochter Geli (Miriam Walther) zuwenden wollte, kam in Bedrängnis, als Willis Freundinnen eine nach der anderen auftauchten. Dazu gehörte Conny (Barbara Weiß), die zur Flasche griff, bis der Film riss. Auch Leni (Anja Zimmermann) freute sich auf ein erstes Date mit Willi, der aber gerade mit einer anderen Flamme unterwegs war. Michaels Vater und Nachbar Heiner (Felix Walther junior) fühlten sich in Michaels "putzlappenfreien Zone" richtig wohl, bis Michaels Mutter mit neugieriger Nachbarin Hilde (Ramona Hamberger) im Schlepptau auftauchten. Jetzt brach der Sturm los. Verwechslungen und Notlügen führten zu Verdächtigungen und Eifersuchtsszenen. Und als zu allem Übel auch noch ein Nebenbuhler von Willi (Michael Kautt) erschien, gab es Hiebe. Bis der Vorhang fiel, klärte sich alles auf, und die Zuschauer wischten sich die Lachtränen aus den Augen.

Im zweiten Teil des Abends tanzten die Altherren des Sportvereins mit Cowboyhut einen gut einstudierten Linedance. Stargäste des Abends waren Nicolai Zimmermann alias Rapper Nyso zusammen mit seinem Kumpel Nino. Ihr selbst getexteter Rap "Bolzplatz" erklärte, wie sie zum Fußballsport kamen. Nach einem Handtuchballet zur Musik von Johannes Brahms zogen die Spielerfrauen alle Aufmerksamkeit auf sich. Röckchen im Design eines Roulette-Rads, Geldscheine am Rocksaum, Würfel-Knöpfe an der Bluse und Spielkarten im Haar waren eine Augenweide.

Geld fliegt durch die Luft

Die jungen Frauen hatten einen "Casinotanz" einstudiert. Sie warfen Spielgeldscheine um sich und bewegten sich zu flotter Musik mit ausgefeilter Choreografie. Dafür gab es Rufe nach Zugabe aus dem Publikum. Moderator Andy wandte sich an Bürgermeister Mai, der im Publikum saß: "Herr Mai, hier liegt Geld rum! Wenn sie noch eine Baustelle aufmachen wollen …?!"

Einige Seitenhiebe

Beim Klostergericht saßen Mönche singend Gericht über den Abstieg des SV in die "Heidelbeerliga". Und es ging auch um die Gartenschau: die Parkplatznot, das Gartenschaulied und das fehlende Maskottchen.

Beim Plädoyer zum Landkreiswechsel meinten die Mönche: "Landrat Riegger will sein geliebtes Zipfelchen auf gar keinen Fall verlieren." Mit einem Tanz der aktiven Fußballer, bei dem auch bemerkenswerte artistische Einlagen zu sehen waren, endete das fast vierstündiges Programm mit einem großen Finale. Dennoch blieb alles auf den Plätzen sitzen, denn jetzt wurden die Hauptpreise der Tombola verlost. Die Trostpreise gab es am Ausgang. Fast niemand ging mit leeren Händen heim.