Liegestützen oder Situps sowie verschiedenste Kraft- und Beweglichkeitsübungen wurden zum Abschluss des Soundkarate-Projekts nochmals abgefragt. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Soundkarate: Projekt an Falkensteinschule endet nach fünf Monaten / Teamkompetenz gezeigt

Von Winnie Gegenheimer

Ein letztes Mal waren Matthias Lindel und sein Team aus acht Studenten von der PH Weingarten am Freitag an der Falkensteinschule, um Zeiten und Zahlen zu erfassen.

Bad Herrenalb. Nach fünf Monaten und fünf Überprüfungen ging das Soundkarateprojekt, an dem sich die Schule mit elf anderen aus dem Ländle beteiligt hat, zu Ende. Wie hat sich das von Thomas Hübner im Schulsport durchgeführte Soundkaratetraining in dieser Zeit auf die körperliche Gesamtfitness der Kinder und Jugendlichen von Klasse 1 bis 9 ausgewirkt? Sind sie bei Sprint, Seitspagat und Situps vergleichsweise gar besser geworden als die Gruppen, die zeitgleich herkömmlichen Schulsport betrieb?

Verantwortlicher ist optimistisch

Lindel, Projektleiter im Auftrag und mit Förderung des Deutschen Karate-Verbandes e.V., ist optimistisch: "Noch müssen wir die letzten Daten einpflegen, um die Entwicklung und damit die Signifikanz zu belegen. Aber es sieht gut aus." Die Schüler haben nach den Abschlusstests schon einmal ihre Urkunden fürs Mitmachen erhalten. Und Spaß mitgenommen.

"Wie viele Runden bin ich jetzt gelaufen?", fragt ein Zweitklässler ehrgeizig. "War ich unter den ersten drei?" Auch die abgeklärteren Hauptschüler waren angetan. "Es ist anstrengender, aber wenn man Soundkarate ernst nimmt, macht es richtig Spaß", erklären die Achtklässler Jean und David, der in Rekordzeit im Anschluss beim Test den Slalomparcours meistert. Sophie ergänzt: "Die Situps bei den Überprüfungen sind echt cool, das mache ich sowieso jeden Tag." Auch wenn an diesem Tag nicht Soundkarate, sondern grundsätzliche Fertigkeiten abgeprüft werden, zeigt sich Teamkompetenz, was laut Karatelehrer Hübner im Soundkarate auch gefördert wird: "Da stehen Neuntklässler einträchtig neben Erstklässlern zur Zeitnahme, die Großen kommentieren anerkennend: ›Mensch, die ziehen uns glatt ab!‹, und wo Hilfestellung bei den Situps gefragt ist, helfen schnell mal die Großen den Jüngsten."

Lehrer verdienen sich dickes Lob

Ein dickes Lob hat sich die Lehrerschaft der Falkensteinschule um Rektorin Patricia Fischer vom Forschungsteam verdient. "Die Bereitschaft zur Teilnahme, die Organisation an den Testtagen und die Unterstützung durch die Lehrer war beispielhaft", so Lindel. Sein Ziel: Dass der Sport regulärer Schulsport wird. Bislang wird er an der Falkensteinschule überwiegend durch Spenden finanziert, erläutert Rektorin Fischer.

Übrigens: Die Klassen, die im ersten Halbjahr nicht am Soundkarateunterricht teilge-nommen haben – eben weil Vergleichsgruppen erforderlich waren – erhalten diesen Unterricht selbstverständlich im zweiten Halbjahr.