Als Dank von Wolfgang Plappert an seine Stellvertreterin Barbara Hamann-Reister für die aktive Unterstützung in der Vereinsführung überreichte er das Foto einer Wildbad-Litographie aus dem Jahr 1902. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichtsverein: Jahresprogramm orientiert sich an Jubiläum

Bad Wildbad. Zügig verlief die Jahreshauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Oberes Enztal, die Vorsitzender Wolfgang Plappert vor großem Publikum eröffnete. Sein Bericht mit dem Rückblick auf das vergangene Jahr erinnerte nochmals an verschiedene Veranstaltungen mit unterschiedlicher Teilnehmerzahl.

Eine spezielle Führung für die Mitglieder des Gemeinderats brachten sicherlich für manches Mitglied neue Informationen über alte Zeiten.

Gründe für den Überfall

Plappert bedauerte, dass es noch immer keinen städtischen Raum für längere oder ständige Ausstellungen gebe. Herzog Christoph, der mehrmals Badegast in Wildbad war, galt der Besuch der Landesausstellung im Alten Schloss in Stuttgart, wobei auch ein Wismutkästchen als Souvenir früherer Zeiten aus dem Badeort zu sehen war.

Einen Überblick über die Vereinsfinanzen gab Kassier Werner Kriech. Das Programm des Jahres 2017 orientiert sich teilweise am Jubiläum 650 Jahre "Überfall im Wildbad" im Jahr 1367. So wird am 5. Mai Karl Konrad Finke in einem Vortrag die Zustände im süddeutschen Raum im Jahr 1367 aufzeigen und die Gründe für diesen Überfall, der, da er unangekündigt erfolgte, als "Attentat" bezeichnet wird.

Plappert stellte das Jubiläumsprogramm vom 26. bis 28. Mai vor, das von der badischen freien Ritterschaft am Freitag auf dem Kurplatz eröffnet und am Sonntag mit einem großen Jubiläumsfestzug abgeschlossen wird.

Die zweite Vorsitzende Barbara Hammann-Reister wies darauf hin, dass es auch auf dem Baumwipfelpfad neben den üblichen Führungen "Überfallführungen" geben werde, wobei vor allem die damals lebenden Menschen und deren Lebensverhältnisse aufgezeigt werden sollen.

Bemängelt wurde, dass es auf der Homepage der Stadt Bad Wildbad keinen Link auf die Geschichte des Badeorts gebe. Immer wieder gibt es Nachfragen nach dem 1928 gedrehten Stummfilm "Der Überfall im Wildbad", der allerdings nichts mit dem historischen Überfall zu tun habe. Der Verein wird weitere Kopien anfertigen lassen.

Schönster Bahnhof

Das Jahr 2018 weist ebenfalls Jubiläen auf: 150. Todestag von Giacchino Rossini, 30 Jahre Rossini-Festival und 150 Jahre Enzbahn und Bahnhof Wildbad. Zum Bahnhofjubiläum einst als "der schönste Bahnhof in Württemberg" gelobt, wies Plappert darauf hin, dass er mit dem neuen Besitzer aus Stuttgart Kontakt aufgenommen habe, um historische Dinge festzuhalten.

Sozusagen als kleine Überraschung zeigte Plappert eine farbige Lithografie von Wildbad (60 mal 80 Zentimeter groß) aus dem Jahre 1902, die damals als "Schulwandtafel" herausgekommen und eigentlich in jeder württembergischen Volksschule im Inventar zu finden war – wie auch das Uhland-Gedicht "Der Überfall im Wildbad" zum selbstverständlichen Auswendiglernen von heimatlichen Gedichten gehörte.

Eine kleinere Kopie der Wildbad-Lithografie überreichte er seiner Stellvertreterin Barbara Hammann-Reister als Dankeschön für die intensive Unterstützung bei der Vereinsführung.