Catherine Burmester arbeitet gerne im Team / Wenn es sein muss, singt sie auch im Ziegelmuseum
Von Dietmar Glaser Dobel/Bad Herrenalb. Auf ihrer violetten Kaffeetasse steht "Ich gehöre zu Gottes Bodenpersonal". Catherine Burmester (54) hat die Tasse von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Herrenalb zu Weihnachten geschenkt bekommen.
"Das passt zu mir", sagt sie und erklärt: "Aber ich meine das nicht missionarisch. Ich versuche das mit Freundlichkeit und guter Laune." Kostprobe gefällig? Catherine Burmesters Lieblingswitz geht so: Jesus sagt zu den Verfolgern der Ehebrecherin: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!". Daraufhin ist alles still. Plötzlich fliegt ein Stein. Jesus dreht sich um, sieht Maria und sagt: "Mutter, du nervst!"
Catherine Burmester ist in Frankreich geboren und Lehrerin für Deutsch und Französisch. Sie spricht mit kleinem Akzent. Das macht sie mit jedem Satz sympathischer. Seit 1992 lebt sie in Dobel.
Ihr Engagement in der Kirche begann damals in der Kinderkirche. Sie brachte ihre kleine Tochter hin und war dabei. Obwohl sie katholisch ist, fand sie in der evangelischen Kirche ihre geistige Heimat und eine Gemeinschaft, die ihr gefiel.
Seit elf Jahren hilft sie beim Einstudieren von Kindermusicals zu Weihnachten. Auch dieses Jahr ist ab Oktober ein gesungenes und gespieltes Krippenspiel geplant. "Alle sind eingeladen, Gemeinschaft und Spaß zu haben", wirbt Burmester schon heute. Die Sache mit dem Spaß glaubt man ihr aufs Wort, wenn sie davon erzählt, wie sie selbst einmal mitspielte – als Weiser im Morgenland.
Sie arbeitet gerne im Team und am liebsten bei zeitlich begrenzten Projekten. Bei der Spendenaktion "Weihnachten im Schuhkarton" ist ihr Zuhause Sammelstelle. Außerdem übernimmt sie die Pressearbeit. Das macht sie auch für den jährlichen Weltgebetstag. Dieses Jahr fand dieser am 7. März im evangelischen Gemeindehaus in Dobel statt.
Schreibarbeiten übernahm sie auch zehn Jahre lang für den Hospizdienst. Dort ist sie jetzt für die Buchführung zuständig. Apropos Bücher: "Bücher sind meine größte Sucht", sagt die Doblerin. Da liegt es nahe, dass sie zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern der evangelischen Gemeindebücherei in Bad Herrenalb gehört. Seit ungefähr zehn Jahren tut sie dort regelmäßig Dienst zu den Öffnungszeiten. Von dort ist es nicht mehr weit zur Klosterkirche. Sie ließ sich zur Kirchenführerin ausbilden und übernimmt seither zwischen April und Oktober Gruppenführungen in deutscher und französischer Sprache. Ein paar Schritte weiter ist das Ziegelmuseum. "Ich habe einmal meine Klappe nicht gehalten und schon…" war sie dabei, eine Infoschrift auf Französisch zu übersetzen und Reisegruppen aus ihrer alten Heimat durchs Museum zu führen.
Als Lehrerin ist sie auch für das Kinderprogramm genau die richtige Frau – sei es im Museum oder im Skriptorium. Und sie singt gern. "Ich würde auch im Ziegelmuseum singen, wenn es sein muss", sagt Catherine Burmester und lacht. Der Gedanke hat Witz. Aber bisher singt sie lieber in der Bezirkskantorei Neuenbürg zusammen mit ihrem Ehemann. Er ist Arzt im Berufsförderungswerk in Bad Wildbad. Ihm verdankt sie die Freiheit, sich auf so vielfältige Art und Weise ehrenamtlich zu betätigen. Sie weiß das und ist sehr dankbar.