In die Jahre gekommen ist das im Jahr 1975 erbaute Hallen- und Freibad Minara. Foto: Kaletta

Neubau eines Cabrio-Bades noch mit Sperrvermerk versehen. Neue Variante ist zu prüfen.

Bad Dürrheim - Noch keine Entscheidung ist über die Neubauvariante des Minara gefallen. Der Gemeinderat beschloss gestern Abend zwar 8,9 Millionen für den Neubau eines Cabrio-Bades mit einem Sperrvermerk in die mittelfristige Haushaltplanung aufzunehmen. Geprüft werden soll jedoch noch ein Neubau in Baukastenform der 4,5 Millionen Euro kosten würde.

Das Baukastenmodul brachte der Fraktionssprecher der CDU, Heinrich Glunz zur Sprache. Auf die in den Niederlanden entwickelte Systembauweise habe ihn Karl Hallenleben, der Vorsitzende des Schwimmclubs, gebracht. Glunz gab zu bedenken, dass bei dieser Bauweise acht Bahnen zur Verfügung stehen würden, statt fünf einer anderen Variante. Das Bad selbst würde aus eine auf der Erde aufgesetzten Wanne bestehen, sodass keine Erdbauarbeiten nötig wären. Der Aufbau würde aus einem Stahlskelett bestehen.

Wolfgang Kaiser kritisierte, dass die Information über eine weitere Variante sehr kurzfristig den anderen Fraktionen per E-Mail zugeleitet wurde, sodass man sich bisher noch nicht intensiv damit befassen konnte. Der Stimmführer der LBU meinte, dass die Summe von 4,5 Millionen irreführend sei, weil dabei keine Kosten für die Gestaltung des Außenbereichs enthalten sind. Er vertrat die Ansicht, dass sich der Gemeinderat nicht zu viel Zeit nehmen sollte eine Entscheidung zu treffen, oder gar nach Schlupflöchern zu suchen, wie man die Entschluss weiter hinaus zögern könne. Das Thema werde schon sehr lange behandelt und die Bürger erwarten, dass nun gehandelt werde.

Günter Tschida von den Freien Wählern fand die Baukostenlösung interessant, zumal sie kostengünstig sei. Da noch eine ganze Reihe andere Vorhaben in den nächsten Jahren anstehen, sollte man den Haushalt nicht mit über acht Millionen Euro neu belasten. Andrea Kanold (FDP) meinte, man sollte sich kein Bonsai-Bad für über acht Millionen anschaffen, wenn es auch günstiger gehe.

Den Zeitraum für die Überprüfung der holländischen Variante bis zur Ausschreibung auf EU-Ebene schätzte Stadtbaumeister Kunz auf etwa fünf Monate.

Mit dem gestern gefassten Beschluss des Gemeinderats ist immerhin gesichert, dass in der Kur-und Bäderstadt weiterhin zwei Bäder vorhanden sein sollen.

Der großen Anzahl von Stammgästen des Minara dürfte mit der kommunalpolitischen Entscheidung ein großer Stein vom Herzen gefallen sein. Genauso den Vereinsführungen des SSC und DLG sowie den Schulen. Alle hatten auf das positive Signal aus dem Rathaus für den Erhalt des Bades gehofft, das nun kam.

Es war eine fast zwei Jahre andauernden Zeit des Bangens, als seinerzeit klar wurde, dass das im Jahr 1975 erbauten Hallen- und Freibad stark sanierungsbedürftig geworden ist. In den Jahren zuvor wurde lediglich immer das Notwendigste hergerichtet, was ursächlich auch mit den unzureichenden finanziellen Haushaltsmitteln in wirtschaftlich schlechten Zeiten in Zusammenhang zu bringen ist.

Als die ersten Kostenberechnung für die Sanierungsarbeiten öffentlich gemacht wurden, begann für die angestammten Badbenutzer auch eine Zitterpartie, denn selbst die Optimisten unter ihnen fragten sich, ob die Stadt sich die Millioneninvestition leisten will oder kann.