Die Schwimmer in Bad Dürrheim sitzen im Minara Hallen- und Freibad bald auf dem Trockenen. Foto: Kur und Bäder Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Ein Naturbad ist in der Kur- und Bäderstadt nicht angedacht / Millionen sind notwendig / Detaillierte Vorschläge

Bad Dürrheim. Umfangreich sind die Variationen für die Sanierung und für den Neubau des Hallen- und Freibades Minara. Von der Minimallösung für knapp fünf Millionen bis zur Komplettlösung für 13,5 Millionen Euro ist alles dabei.

12,2 Millionen Euro

Für diesen Betrag würde es eine Komplettsanierung geben.

 Vorteile: Der Grundriss des Minaras würde sich nur leicht ändern. Anlagen und Wasserrutsche blieben erhalten. Vor allem: Ein neues Becken würde entstehen für alle möglichen Wasserübungen. Das ganze Hallenbad wird behindertengerecht ausgestattet. Das Außenbecken wird auf 25 Meter verkleinert und das alte Kinderbecken im Außenbereich durch ein neues ersetzt. Damit findet die Zielgruppe "Familie mit kleinen Kindern" sowohl im Winter als auch im Sommer optimale Bedingungen vor.

 Nachteile: Es besteht ein erhebliches finanzielles Restrisiko bezüglich der notwendigen Betonsanierung und der heute nicht eingehaltenen Mindestwassertiefe von 3,80 Meter für die Sprunganlage. Aufgrund der Größe des Bades werden auch weiterhin sehr hohe Personalkosten anfallen.

10,3 Millionen Euro

Für diese Summe wäre eine Minimalsanierung Hallen- und Freibad Minara realisierbar.

 Vorteile: Der Grundriss des Minaras würde sich hierbei nicht verändern. Die Rutsche würde erhalten bleiben. Das Bad wird auch bei der Minimalsanierung komplett behindertengerecht umgebaut und technisch auf den neusten Stand gebracht. Das Außenbecken wird auf 25 Meter verkleinert und im Außenbereich entsteht ein neues Kinderbecken.

 Nachteile: Es besteht auch bei dieser Sanierung ein erhebliches finanzielles Restrisiko bezüglich der notwendigen Betonsanierung und der fehlenden Mindestbreiten der Beckenumgänge, die nicht den aktuellen KOK-Richtlinien entsprechen.

Das Kleinkinderbecken im Innenbereich wird saniert aber verkleinert, der Sprungturm abgerissen, ein zusätzliches Bewegungsbecken ist nicht vorgesehen, die Attraktivität des Bades verschlechtert sich eher.

13,5 Millionen Euro

Bei dieser Variante würde es einen Neubau Hallen- und Freibad Minara geben:

 Vorteile: Diese Variante ist so gegliedert, dass die verschiedenen Nutzergruppen optimale Bedingungen vorfinden. Es gibt einen extra Familienbereich mit Kleinkindbecken außen und innen. Zusätzlich gibt es ein Kursbecken. Das Außenbecken wird auf 25 Meter und eine Wassertiefe von 1,35 Meter verkleinert. Eine neue Kinderbecken-Spiellandschaft, eine Breitrutsche und ein Strömungskanal runden das Angebot für Familien mit Kindern ab.

 Nachteile: Trotz der sehr hohen Investitionen ist ein Sprungturm nicht vorgesehen. Aufgrund der Größe des Bades, werden sich die Personal- und Betriebskosten nicht reduzieren lassen.

7,9 Millionen Euro

Die favorisierte Variante Neubau mit Cabrio-Dach wäre somit im Rahmen der Kostendeckelung.

 Vorteile: Da es in unseren Breitengraden gerade einmal im Durchschnitt 30 bis 40 freibadtaugliche Tage im Jahr gibt, bietet dieses Bad den Besuchern die Möglichkeit, auf den Badespaß unter freiem Himmel nicht verzichten zu müssen. Die hohen Personalkosten eines Freibades, parallel zu einem Hallenbad, lassen sich damit voraussichtlich um mehr als ein Drittel vermeiden. Das Dach lässt sich dabei in rund neun Minuten komplett öffnen oder schließen. Gleichzeitig öffnen sich die Seitenwände, die wahlweise aus Glas oder Sandwich-Elementen bestehen. Je nach Windsituation können die Elemente teilweise oder auch vollständig beiseite geschoben werden. Dazu kommt, dass die Nutzung bei unvorhergesehenem frühsommerlichen Freibadwetter sofort beginnen kann. In dieser Variante verfügt das Hallenbad über ein 25 Meter Becken mit fünf Bahnen. Zusätzlich wird die Rutsche saniert und erhalten. Sofern ein Ein-Meter-Brett und ein Drei-Meter-Sprungturm geschaffen werden sollten, sind hierfür weitere 350 000 Euro netto Investitionskosten zu erwarten.

 Nachteile: Auch bei dieser Grundvariante ist ein Sprungturm nicht mehr vorhanden. Ein Cabrio-Bad kommt bei mehr als 1000 Besuchern pro Tag immer an seine Kapazitätsgrenze. In diesem Jahr wurde diese Besucherzahl an zehn Tagen erreicht. An diesen zehn starken Sommertagen mit bis zu 2000 Besuchern pro Tag können fast ein Drittel der Gesamtjahresfrequenz erzielt werden. An sehr heißen Tagen werden die Gäste vermutlich auf die attraktiven, neu entstandenen und noch entstehenden, Freibäder in Blumberg, Donaueschingen, etc. ausweichen.

Zehn Millionen Euro

Soviel würde eine Sanierung mit Cabrio-Dach kosten:

 Vorteile: Aufgrund der sehr hohen Kosten gegenüber der Minimalsanierung und einem Neubau Cabrio-Bad sind Vorteile nur im Bereich der laufenden Kosten zu erwarten.

 Nachteile: Es besteht auch bei dieser Sanierung ein erhebliches finanzielles Restrisiko bezüglich der notwendigen Betonsanierung und der fehlenden Mindestbreiten der Beckenumgänge.

8,7 Millionen Euro

Die Variante Neubau, Minimallösung Hallenbad, wäre für den Betrag erhältlich:

 Vorteile: Kostengünstige Lösung für ein reines Hallenbad mit Kinderplanschbecken sowie Ein- und Drei-Meter-Sprungturm. Niedrige Personal- und Energiekosten. Mit einem Aufpreis von 250 000 Euro kann eine fünfte Schwimmbahn realisiert werden. Schul- und Vereinsschwimmen sind weiterhin ganzjährig möglich.

 Nachteile: Fehlendes Freibad und damit im Sommer nur Besucher bei schlechtem Wetter. Eine Verlegung von Gesundheitsangeboten und Gruppen der Rheumaliga in ein Cabrio-Hallenbad ist bei dieser Variante ohne ein zusätzliches Bewegungsbecken nicht möglich.

Fünf Millionen Euro

Für dieses Geld gäbe es die Variante Neubau nur Freibad Minara.

 Vorteile: Da ein Freibad nur in den Monaten Mitte Mai bis Mitte September betrieben wird, reduzieren sich die Betriebs- und Personalkosten deutlich. Durch eine zusätzliche Breitrutsche, einen Strö-mungskanal und einen attraktiven Kleinkindbereich wird die Zielgruppe Familien mit Kindern im Sommer optimal angesprochen.

 Nachteile: Die gesamten Investitionen werden für 30 bis 40 freibadtaugliche Tage pro Jahr gemacht.