Die Situationen in Schule und Kita waren ein Thema in der Gesprächsrunde, zu der sich Hannelore Prochnow, Regina Mäder, Petra Rauch, Iris Tschida, Landtagsabgeordnete Martina Braun und Ingrid Schmidt trafen. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Zuschüsse: Martina Braun zu Gast in Bad Dürrheim

Bad Dürrheim (kal). "Ich bin bei Ihnen, aber ich kann nichts versprechen, doch ich werde Ihre Anliegen weitertragen". So äußerste sich Martina Braun bei ihrem Besuch in der Kurstadt.

"Auf einen Tee" hatten die Behindertenbeauftragte Hannelore Prochnow und Ingrid Schmidt vom Kneippverein die Landtagsabgeordnete der Grünen eingeladen, damit sie sich insbesondere über die Tätigkeiten der Kindertagessstätte am Salinensee ein Bild machen konnte. "Wir brauchen mehr Geld, deshalb haben wir Sie eingeladen", so Hannelore Prochnow.

Kita-Leiterin Petra Rauch und ihre Kollegin Iris Tschida informierten über die Aktivitäten zum Erreichen des Kneipp-Prädikates. Begonnen wurde mit gesunder Ernährung, die mit den Kinder zubereitet und gegessen wird, Anwendungen mit Wasser in Form von Armbädern, dazu Schneelaufen und Barfußpark. Von den Frauen des "Lustigen Nähkörble" erhielt die Kita 70 Paar selbst gestrickte Socken, damit die Kleinen vor ihren Gymnastikstunden keine kalten Füße bekommen. "Jeden Tag wird bei uns der Gedanke von Kneipp gelebt", erläuterten die Erzieherinnen. Nicht gescheut werden zusätzliche Ausgaben für den Erhalt des Zertifikates, das, so hoffen die Erzieherinnen, spätestens im nächsten Jahr überreicht wird.

Die Fortbildungen kosten Geld und gehofft werde, Sponsoren für notwendige Anschaffungen zu finden. Bedingung sei auch, dass mindestens die Hälfte des Personals eine spezielle Ausbildung absolviert, bisher sind es sechs Erzieherinnen, die daran teilnehmen.

Zur Sprache kam auch der Wunsch, dass die Gebühren für die Betreuung in der Kita vom Land oder vom Bund übernommen werden. In fünf Bundesländern, so betonte die Behindertenbeauftrage, sei das bereits der Fall. Das sei ein frommer Wunsch mit hohen Kosten, die Frage sei, woher das Geld herkommen soll, so Martina Braun. Ganz aktuell konnte sie berichten, dass Bad Dürrheim zur Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm anerkannt wurde und daher mit Förderungen zu Projekten berücksichtigt werde.

Über die Situation an der Realschule am Salinensee sprach Regine Mäder, Mutter einer Schülerin. Es fehle an Lehrkräften, Unterrichtsstunden würden ausfallen, da keine Vertretungen bei Krankheiten oder Mutterschaftsurlaub gefunden werden. Martina Braun bezeichnete das als ein wichtiges Thema. Das Problem habe man in ihrer Fraktion erkannt und es müsse thematisiert werden. Das Problem sei der Stellenabbau, zudem habe man vielen, die den Beruf des Lehrers ergreifen wollten, das Studium vergrault.

Der geplante Bau der neuen Kindertagesstätte war ebenfalls ein Thema in der Gesprächsrunde. "Wir werden da mitmischen, damit eine Kita entsteht, die den heutigen Ansprüchen gerecht wird", versicherte Hannelore Prochnow.