Foto: Bartler-Team

Viele Besucher kommen in Haus des Gastes. Vorsitzender Matthias Nann mahnt seine Aktiven.  

Bad Dürrheim - Auch wenn in manchem Wohnzimmer noch der geschmückte Tannenbaum steht, tobt jetzt der Fasnestgoascht durchs Land. In der Kurstadt haben die Urviecher ihn am gestrigen Dreikönigstag mit viel Spektakel, grüngefärbten Eiern, Brezeln und Sekt im Haus des Gastes ins Leben gerufen.

"Ich weiß nicht, warum der Saal heute schier aus den Nähten platzt", ließ der Vorsitzende Matthias Nann verlauten. Sitzplätze gab es für die etwas später gekommenen Besucher keine mehr, doch die nahmen gerne in Kauf, die Zeremonie im Stehen mitzuerleben. Vielleicht, so vermutete Nann, lag die große Resonanz auch daran, dass die Urviecherzunft in diesem Jahr 25 neue Mitglieder aufgenommen hat.

Aber auch Nichtmitglieder, darunter viele Kurgäste, wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen, das mit dem lautstarken Einmarsch der "Ursymbadischen Dieremer Guggämusik" begann.

Nach Ausmarsch der Guggenmusik erfolgt die Häskontrolle

Im Dialekt und in gereimter Form begrüßte der Vorsitzende die Mitglieder und die Gäste. Zu entnehmen war dabei, dass jeder Narr den Dreikönigstag am meisten mag, da für ihn nun mit Umzügen, Bällen, Narrenblättle und allerlei Spaß die fünfte Jahreszeit beginnt. Einige ermahnende Worte richtete Nann an die Aktiven. Er bat sie, sich bei den Umzügen in einem vorbildlichen Häs zu präsentieren und sich bis zum Schluss anständig zu benehmen. Beim Kappenabend im Vereinsheim sollte man sich sehen lassen und keine Arbeitseinätze scheuen. An die Eltern des Nachwuchses gerichtet, meinte er, es tue nicht weh, bei den Umzügen den Gatterwagen zu ziehen, in denen sie ihre eigenen Kinder hineinsetzten.

Doch dann war’s genug der mahnenden Worte: Im Foyer warteten die Hästräger mit dem Muselgeist darauf, unter würdevollen Klängen der Musik das eingesargte Urviech in den Saal zu tragen. Als ein zartes Glöckchen ertönte, wurde der hölzerne Sarg geöffnet, und die Menge jubelte der kleinen, grünen Gestalt zu. Diese wurde rasch von ihren Artgenossen umringt, und alle bahnten sich Wege durch die Tischreihen, um das Publikum mit ihren Federwischen zu necken.

Nach dem Ausmarsch der Guggenmusik, die zuvor mit ihren fetzigen Tönen den Saal zum Beben gebracht hatte, erfolgte eine aufmerksame Häskontrolle, denn am Samstag, 31. Januar, wird die "Dieremer Fasnet" mit dem Urviecherball eröffnet.