Navis Musovski fand durch Eingliederungshilfe einen festen Arbeitsplatz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Job: Gezielte Chance für Langzeitarbeitslose / Betreuung zahlt sich für Firma und Mitarbeiter aus

Daniela Maiorano-Stolze und Navis Musovski bei Jauch in Bad Dürrheim fest angestellt.

Bad Dürrheim. Navis Musovski ist glücklich: Nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit – immer wieder einmal unterbrochen von kurzen Helferjobs und Zeitarbeit – hat er seit dem 1. September einen festen Arbeitsvertrag in der Tasche. Der 43-Jährige bedient verschiedene Maschinen der Firma Achim Jauch Metall- und Blechverarbeitung in der Bad Dürrheimer Adlerstraße. In einem kurzen Praktikum, das ihm Jutta Himmelsbach vom Jobcenter Schwarzwald-Baar-Kreis vermittelt hatte, konnte er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Ähnlich lief es bei Daniela Maiorano-Stolze, die bereits seit Dezember 2015 im gleichen Betrieb fest angestellt ist. Auch sie profitierte vom Förderprogramm des Europäischen Sozialfonds für Langzeitarbeitslose. Auch bei ihr war es Jutta Himmelsbach, die den Kontakt zum Kleinbetrieb herstellte. Ohne einen Beruf erlernt zu haben, schlug sie sich viele Jahre mit wechselnden Helferjobs in allen möglichen Branchen durch und war immer wieder auch längere Zeit arbeitslos.

Der Firmenchef Achim Jauch entschied sich ganz bewusst für diese beiden Mitarbeiter, weil er auf deren Betriebstreue und ihre Bereitschaft, ständig dazuzulernen vertraute. Und er nimmt sich jede Menge Zeit, um immer wieder neue Handgriffe und Bedienschritte an den unterschiedlichsten Metallbearbeitungsmaschinen zu erklären. Die Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds sowie das enthaltene Coaching waren für ihn ebenfalls überzeugende Argumente, genau diese Kunden des Jobcenters einzustellen.

Zielgruppe der Förderung sind Personen, die mindestens zwei Jahre ohne Unter-brechung arbeitslos sind. Darüber hinaus müssen sie erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch und mindestens 35 Jahre alt sein. Weiterhin dürfen sie über keinen oder keinen verwertbaren Berufsabschluss verfügen. Kern der Förderung sind Lohnkostenzuschüsse an den jeweiligen Arbeitgeber. Diese werden in verschiedenen Phasen von 75 Prozent absteigend zu 25 Prozent zwischen 18 und 36 Monaten gezahlt. "Ziel des ESF-Bundesprogramms ist die Eingliederung langzeitarbeitsloser und arbeitsmarktferner Leistungsbezieher in den allgemeinen Arbeitsmarkt. "Ermöglicht wird dies durch die gezielte Beratung von Arbeitgebern, das Coaching der Arbeitnehmer nach einer Beschäftigungsaufnahme und den Ausgleich von Defiziten durch Lohnkostenzuschüsse", betonte Teamleiter Mario Brehme beim Betriebsbesuch und dankte dem Unternehmer für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Jobcenter-Kunden.