Elfi Bäuerle mit ihren plastisch wirkenden Werken. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Gemeinsame Ausstellung der Kunstfreunde neigt sich dem Ende

Erstaunlich ist die Professionalität, die Fantasie und Kreativität, die die Kunstschaffenden in Bad Dürrheim bei ihren gemeinsamen Ausstellungen zeigen. Vorerst letzte Gelegenheit, sich selbst davon ein Bild zu machen, ist am heutigen Freitag.

Bad Dürrheim. Heute endet die Osterausstellung des Vereins der Kunstschaffenden und Kunstfreunde Bad Dürrheim im Haus des Bürgers. Noch von 14 bis 18 Uhr ist die Ausstellungsfläche in der Siedepfanne zugänglich, wobei schon ab 16 Uhr mit dem Abbau der Kunstwerke begonnen wird.

Die ausstellenden Künstler waren Elfi Bäuerle, Manfred Beichl, Gerda Bergler, Ingeborg Dreer, Eckhard Günter, Renate Hall, Ute Hauser, Martin Lagrange, Karl Lotz, Eleonore Möller, Barbara Pöhle, Peter-Lutz Pöhle, Volkmar Rinke, Monika Rothgängel, Gisela Schiermann, Ute Schmid, Bärbel Stöhr-Polaczek, Madelaine Strohmeier, Elke Waldmann, Ingrid Weishaupt und Heidrun Weiß.

Eröffnet worden war die Präsentation vergangenen Freitag. Seither war viel interessiertes Publikum ins Haus des Bürgers geströmt und erfreute sich an der Vielschichtigkeit der Kunstwerke. Vor allem handelt es sich um Bilder, aber auch einige Skulpturen waren zu sehen. Häufig waren die Künstler vor Ort und standen für Fragen der Besucher bereit.

Der Schwarzwälder Bote kam am Donnerstag mit einigen der Aussteller ins Gespräch. In Eingangsnähe empfangen die zum Teil großformatigen, mit expressiven Farben gemalten Naturmotive von Madelaine Strohmeier. Sie wartet aber auch mit Miniaturen auf, die detailreich und mit vielen schwarzen Linien überraschende Formen ergeben.

Gerda Bergler zeigt unter anderem Kunstklötze, die farbenfroh erfreuen und mit einer Wachsschicht einen besonderen Glanz entwickeln.

Elfi Bäuerle nutzt bei ihrem Schaffen unter anderem Schichttechnik, was ihren abstrakten Motiven eine beeindruckende Plastizität verleiht, in die sich der Betrachter gerne vertieft.

Markenzeichen von Bärbel Stöhr-Polaczek sind Plastiken von Frauen, wobei sich die Künstlerin von Niki de Saint Phalle und ihren Nanas inspirieren ließ. In den Figuren drücken sich Lebensfreude und ein lebensbejahendes Selbstbewusstsein aus. Eine besonders große Figur soll in nächster Zeit versteigert werden und der Erlös einem guten Zweck zufließen, informiert Bärbel Stöhr-Polaczek.

Dem weiblichen Ausdruck dort stehen die geheimnisvollen, schwarz-weiß bearbeiteten Fotografien von Eckard Günther gegenüber. Stimmungen im Schwenninger Moos finden so zu einer Kraft, die den Betrachter magisch anziehen. Ungewohnte Einblicke offenbaren auch seine mit Filtern bearbeiteten Fotografien von Schaufensterpuppen, wodurch Spiegelungen im Schaufenster mit den Puppen zu verschmelzen scheinen.

Der Villinger Kunstsammler Manfred Beichl erinnert an den verstorbenen Helmut Groß, ehemals Konrektor der Klosterringschule, mit einer Sammlung dessen Bilder. Sie unterstreichen Groß’ herausragendes Talent.

Barbara Pöhle widmet sich neben Naturmotiven auch großen Themen, wie es das Bild "Eintracht" deutlich macht. Zu sehen sind dabei zwei Tauben in Form eines Mosaiks. Die Friedensvögel trinken gemeinsam aus einem Brunnen.

Das Bild möchte sie zu einer weiteren Ausstellung der Kunstfreunde im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten Bad Dürrheims mit der französischen Partnerstadt Enghien-les-Bains beitragen. Unter dem Motto "Was bedeutet Europa" wird zu dieser Präsentation vom 27. Mai bis 4. Juni im Narrenschopf eingeladen. Daran beteiligen sich auch französische Künstler.

Dass Kunst Grenzen und Sprachbarrieren überwindet, wurde auch in der aktuellen Ausstellung der Bad Dürrheimer Kunstfreunde im Haus des Bürgers deutlich, ein Kunstgenuss, der schon wieder Lust auf die nächsten Darbietungen des Vereins macht.