Kur und Bäder Geschäftsführer Uwe Winter wünscht sich mehr Hotelbetten und Ferienwohnungen in der Kurstadt Foto: Kusch Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Kur und Bäder-Geschäftsleitung hat auf eine signifikante Steigerung gehofft

Die Übernachtungszahlen der ersten sieben Monate in Bad Dürrheim liegen auf dem Vorjahresniveau – was die Geschäftsleitung der Kur und Bäder GmbH jedoch nicht zufriedenstellt.

Bad Dürrheim. Die Ankünfte in der Stadt lagen von Januar bis Juli bei 49 442, was ein Plus von 0,14 Prozent bedeutet (gleicher Zeitraum 2015: 49 372). In dieser Zahl rechnet die Kur und Bäder auch Betriebe ein, die weniger als zehn Betten haben, ebenso das Feriendorf, der Naturcampingplatz in Sunthausen und der Wohnmobilhafen in der Kernstadt. Die Übernachtungszahlen haben sich um 0,19 Prozent gesteigert. In absoluten Zahlen sind dies 368 450 (2015: 367 755). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt somit gleichbleibend bei 7,5 Tagen.

Schaut man sich die Zahlen aufgeschlüsselt nach Klinikübernachtung und solche außerhalb der Kliniken für diesen Bereich an, verzeichnet man 38 971 Ankünfte (2015: 38 613), in Übernachtungszahlen sind dies 141 658 (2015: 141 773). Innerhalb der Kliniken waren dies 10 471 Ankünfte (2015: 10 759). In Übernachtungen sind dies 226 792 (2015: 225 982). Insgesamt fanden in den Kliniken 62 Prozent der Übernachtungen und 21 Prozent der Gästeankünfte statt.

Uwe Winter und Markus Spettel, die beiden Geschäftsführer der Kur und Bäder hätten ein deutlicheres Plus erwartet, denn beispielsweise wurden Club-Karte-Plus nach ihren Angaben sehr gut angenommen. Wobei man die acht Kliniken als die Konstante nannte und man dadurch weniger Schwankungen habe. Ein Vorteil sehe man auch im Solemar, dadurch habe man ein Ganzjahresangebot.

Durch neue Beteiligungen, wie beispielsweise am Naturpark Südschwarzwald, gibt es neue Impulse. Denn dadurch hatte man zum zweiten Mal den Naturparkmarkt zu Gast und somit viele Tagesgäste in der Stadt. Der Schwarzwald hat für Bad Dürrheim eine große Bedeutung. Er ist international die stärkste Tourismusmarke Deutschlands.

Weiterhin kommen die meisten Gäste in einem Alter von über 60 Jahre. Jedoch seien die heute über 60-jährigen nicht mehr mit denen von vor zwei Jahrzehnten zu vergleichen. Sie seien gesünder und wollen auch noch mehr unternehmen. Insgesamt versuche man eher den Lebensstil einzufangen und nicht bestimmte Altersgruppen anzusprechen. Feststellbar war in der Vergangenheit beispielsweise, dass vor allem an den Wochenenden viel jüngeres Publikum das Solemar besuche, auch das habe sich in den vergangenen Jahren verändert.

Bei den Übernachtungszahlen wird zusätzlich eines deutlich: Hatte man 2006 knapp 43 000 Gästeankünfte im Jahr bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 12,3 Tagen, sind es 2015 fast 89 000 bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 7,2 Tagen. Uwe Winter führt dazu aus, dass man somit innerhalb von zehn Jahren mehr als das doppelte an Gästen ansprechen muss als vor zehn Jahren. Bei der Herkunft der ausländischen Gäste kommen 65 Prozent aus der Schweiz, sieben aus den Niederlanden und jeweils sechs Prozent aus Israel und Frankreich. Bei den Bundesländern steht Baden-Württemberg ganz oben, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Grundsätzlich wünschen sich die beiden Geschäftsführer ein Mehr an Betten sowohl im Hotelsegment als auch bei den Ferienwohnungen. Nach ihren Aussagen verlor die Stadt über 100 Betten in den vergangenen Jahren.