Ein Klavierabend der Premiumklasse wurde dem Publikum beim Gastspiel der Pianistin Henriette Gärtner in Bad Dürrheim geboten. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Henriette Gärtner spielt virtuos bei "Klassik live"

Bad Dürrheim (kal). Fulminanter hätte der Auftakt zur diesjährigen Veranstaltungsreihe "Klassik live" mit einem Klavierkonzert der Pianistin Henriette Gärtner kaum ausfallen können. Die als Klavier-Abend der Extraklasse angekündigte Veranstaltung sorgte für volle Stuhlreihen im bis an seine Kapazitätsgrenzen ausgelasteten Konzertraum des Hotels am Solegarten.

Ernst Lutz, Organisator der Veranstaltungsreihe, verzichtete darauf, dem kulturinteressierten Publikum Henriette Gärtner vorzustellen, da er viele Damen und Herren begrüßen konnte, die er zu den "Wallfahrern" der bekannten Pianistin zählte, da sie oftmals dort anzutreffen seien, wo die Klaviervirtuosin auftrete.

In Bad Dürrheim gibt Henriette Gärtner seit 2008 in Abständen von jeweils etwa zwei Jahren ein Gastspiel. Heuer präsentierte sie das von ihr unter dem Motto "Tastenzauber" zusammengestellte Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.

Die sympathisch ihrem Publikum gegenübertretende Konzertpianistin beließ es aber keineswegs nur beim Vortrag der einzelnen Kompositionen, sondern erläuterte quasi als Vorspann die Hintergrundgeschichte zur Entstehung der Musikstücke. Mit der Komposition von Bach "Schafe können sicher weiden" vermittelte die Pianisten eine flotte Jagdszene. Das als "Die Wut über den verlorenen Groschen, ausgetobt in einer Kaprize" bekannte Werk von Beethoven stellte sich als humoristisches und überaus temperamentvolles Stück dar. Mit welcher Geschwindigkeit die Finger von Henriette Gärtner über die Tasten geradezu flogen, war für jene sichtbar, die einen direkten Blick auf den Flügel hatten.

Ihr letzter Beitrag zu diesem hochklassigen Konzertabend war auch die letzte von Franz Schubert vor seinem Tod geschriebene "Sonate B-Dur op.post.D 960". Das vier Sätze umfassende klassische Werk mit unterlegter Romantik hatte die beachtliche Spieldauer von 40 Minuten.

Nach diesem grandiosen Vortrag schlossen sich tosender Applaus und stehend dargebrachte Ovationen des Publikums an, das damit seiner Bewunderung über das große Können von Henriette Gärtner zum Ausdruck brachte.