Ordnungsamt geht Beschwerde über Sicherheitslücke nach / Raubtierlehrer Sascha Brehm: "Alles in Ordnung"

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Tiger sind keine Schmusetierchen. Nun gab es eine Beschwerde, dass die Raubtierkäfige am Zirkus Weisheit, der zur Zeit in Bad Dürrheim gastiert, nur ungenügend gesichert seien und Kinder durch die Gitterstäbe fassen könnten.

Die Beschwerde wurde in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag der Stadtverwaltung mitgeteilt. Bürgermeister Walter Klumpp sagte zu, den Sachverhalt prüfen zu lassen. So erhielt Raubtierlehrer Sascha Brehm gestern Besuch vom städtischen Ordnungsamt. Doch alles sei für "in Ordnung" befunden worden, teilt Brehm das Ergebnis der Prüfung dem Schwarzwälder Boten mit. "Zirkusse sind die meist kontrollierten Tierhaltungsbetriebe in Deutschland", verweist er auf regelmäßige Kontrollen durch das Veterinäramt. So sei auch bereits am Mittwoch ein Vertreter der Kreisbehörde zum Zirkuszelt auf der Wiese südlich des Sportgeländes in Bad Dürrheim gekommen und habe die Haltung der Tiere kontrolliert. Aber auch hier hat es laut Brehm keine Beanstandungen gegeben.

Tatsächlich sind die vier Tiger in ihren Käfigen entlang der viel befahrenen Salinenstraße die beste Werbung für den Zirkus. Familien und ihre Kinder umlagern immer wieder die Gitter, um den großen Katzen möglichst nahe zu sein. Doch die Vorschriften seien eingehalten, verweist Brehm auf das von einem drei Meter hohen Zaun umrahmte Freigelände der Tiere. Dazu gibt es in einem Abstand von einem Meter eine weitere Absperrung aus Metall, die neugierige Besucher abhalten soll. Hinzu kommen Hinweisschilder: "Betreten verboten. Lebensgefahr!"

Wie der Betreiber des Zirkus, Manuel Weisheit, betont, habe er von Besuchern in Bad Dürrheim lobende Worte über die "Attraktion in Bad Dürrheim" gehört.

Die Tiger gehören mit zur Lieblingsnummer der Zirkusbesucher. Dabei springen die vier Großkatzen auch über Sascha Brehm. Der betont, er habe keine Angst vor den Tieren. "Sonst würde ich es nicht machen." Ein geschulter Raubtierlehrer könne die Tiere einschätzen, welche Stimmung sie hätten und ob der eine oder andere Trick mal nicht gehe.

Die vier Tiger nahmen die Aufregung um sie in der Kurstadt scheinbar gelassen hin, hielten Siesta in ihren Käfigen und warteten auf ihren Auftritt. Außerhalb der Auftritte hätten sie Auslauf, verweist Brehm auf Vorgaben des Tierschutzes. Auf dem rund 30 Quadratmeter großen Freigelände haben die Tiere auch eine kleines Wasserbecken. "Tiger gehen gerne ins Wasser", so Brehm. Mit ein paar Ästen und einer großen Metallkugel sei auch Spielmaterial für die intelligenten Großkatzen vorhanden.

Auch gestern Abend standen die Besucher Schlange an der Zirkuskasse, freut sich Manuel Weisheit über den Zuspruch in Bad Dürrheim. Weitere Vorstellungen gibt es heute, Samstag, 17 und 19.30 Uhr, sowie am Sonntag um 11 Uhr.