Baden im Sunthauser See soll ausdrücklich nur noch auf eigene Gefahr möglich sein. Foto: Archiv: Georg Kaletta

See ist künftig auch nur noch "Badestelle" und nicht mehr länger Naturbad. Neuer Zugang über Campingplatz.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Im kleinen Sunthauser See lässt es sich künftig kostenlos baden, schwimmen und planschen. Die Sommerfrischler können sich in gewisser Weise bei der Versicherungswirtschaft bedanken, ein neuer unentgeltlicher Zugang zum Badeplatz wird angelegt.

"Bademeister" bezahlen oder freien Zugang gewähren – so lässt es sich kurz und bei Berücksichtigung des Paragrafen-Dschungels formulieren. Der Gemeinderat entschied sich nun für die Freiheit und bringt die Schließung des bisherigen Zugangs auf den Weg, der neue soll durch den Campingplatz führen.

Der See ist künftig auch nur noch "Badestelle" und nicht mehr länger Naturbad. Was das für die Nutzer der Campingplatz-Umkleidekabinen, -Duschen und -Toiletten bedeutet, muss sich zeigen.

In der bisherigen Konstellation besteht für die Stadt im Falle eines Badeunfalls eine Mithaftung, darauf verweist der Kommunalversicherer, der Badische Gemeindeversicherungsverband (BGV). Nach den einschlägigen Richtlinien benötigt ein Naturbad eine Badeaufsicht, eine Badestelle kann ohne einen wachen Herren mit signalfarbenem T-Shirt betrieben werden.

Wer auf eine Badeaufsicht verzichtet, muss ausreichend auf den Passus "Auf eigene Gefahr" hinweisen, am See werden also zusätzliche Schilder aufgestellt.

Der Ortschaftsrat hat eine Änderung der Rechtsverordnung bereits abgesegnet, im Gemeinderat ergab sich nun Einstimmigkeit, verbunden mit der Hoffnung, dass sich die Wasserqualität des "Speichers" vielleicht doch einmal verbessern lässt. Angelika Strittmatter (LBU): "Was nutzt das alles hier, wenn niemand wirklich baden will, weil das Wasser so schlecht ist? Wir haben jedes Jahr Grenzüberschreitungen, unter anderem mit Coli-Darm-Bakterien."

In Sachen Wasserqualität des Sunthauser Sees verwies Bürgermeister Walter Klump auf einen neuerlichen Kurzdialog mit den Landwirten, diese wurden erneut angehalten, sich beim Ausbringen von Mist und Gülle gesetzeskonform zu verhalten. Klumpp: "Vielleicht sollten wir das Wasser einmal ablassen und auch den Grund ausbaggern, so wie zurückliegend beim Salinensee. Wir müssen aber auch die Regerückhaltebecken im Auge behalten."