Gremium rechtfertigt Säuberungsaktion in der Stadtbücherei / Sachbücher auf Empfehlung entfernt

Bad Dürrheim (kal). Heftige Wogen hat bei einigen Bad Dürrheimer Bürgern die kürzlich durchgeführte Säuberungsaktion in der Stadtbücherei aufgeworfen.

Zu dieser aktuellen Situation äußerte sich jetzt die Stadtverwaltung mit ihrer Geschäftsstelle des Gemeinderates/Bürgerschaftliches Engagement. Die Stadtbücherei habe für alle Altersgruppen in Bad Dürrheim bekanntermaßen einen hohen Stellenwert .Sie leiste einen unverzichtbaren Beitrag zur örtlichen Grundversorgung in diesem wichtigen Bereich, der von Jung und Alt, Einheimischen aber auch von Gästen gleichermaßen hoch geschätzt werde, was sich an der Zahl der Ausleihungen ablesen lasse.

Davon abgesehen gehe aber auch die allgemeine Entwicklung im Büchereiwesen nicht spurlos an dieser örtlichen Einrichtung vorüber, so dass Fragen einer zeitgemäßen Präsentation, Informationsaufbereitung, Bequemlichkeit des Zugangs und Nutzung oder auch bauliche Begebenheiten stets im Auge behalten werden sollten. Genau dieses sei die gemeinsame Aufgabe von Stadt und den Beratungsstellen für Bibliothekswesen im Land.

Diesem "Bücherei-Check" der Fachstelle sei die Stadtverwaltung gerne nachgekommen, um genauere Empfehlungen zum Thema Raumangebot, Barrierefreiheit, Etat, Öffnungszeit, Attraktivität des örtlichen Buchangebotes von fachlicher Seite zu erhalten. Hierzu hätten sich alle Beteiligten zusammengesetzt, um erste Schritte auf dem Weg zur städtischen "Bücherei BD 4.0" mit den vorhandenen finanziellen und personellen Möglichkeiten und Wünschen vor Ort anzudenken. Überlegungen zur Verlagerung oder Kooperation mit anderen Einrichtungen oder gar eine Neubaumaßnahme blieben selbstverständlich im Blickfeld der kommunalen Agenda, würden aber derzeit aber in Anbetracht einer Vielzahl notwendiger und dringlicher anderer städtischer Investitionsvorhaben aus heutiger Sicht finanziell nicht durchführbar sein. Aber auch fachlich-organisatorische Maßnahmen würden zur Vorbereitung der Umgestaltung der städtischen Bücherei, die der Gemeinderat insgesamt zu entscheiden und auszugestalten habe, beitragen. Deshalb habe sich die Stadt für den Einstieg in die Runderneuerung ihrer Bücherei in kleinen Schritten entschieden, auch mit Unterstützung der Fachstelle aus Freiburg den Buchbestand, was Aktualität, Zustand und Nachfrage betreffe, einer kritischen Überprüfung zu unterziehen, um dadurch auch Freiräume zur besseren Nutzung der beengten Räumlichkeiten in der Bücherei zu schaffen. Das Ergebnis des umfassenden Prüfvorganges hab, was den Arbeitsaufwand der Fachstelle und das Ergebnis betreffe, überrascht und veranlasst, beim Regierungspräsidium die Vorgehensweise kritisch zu hinterfragen.

Eine große Zahl von Sachbüchern sei auf dringende Empfehlung der Bibliothekare aus Freiburg aus dem städtischen Angebot entfernt worden. Im Hinblick auf das nunmehr verbesserte Platzangebot in der Bücherei habe man nun entschieden, die weitere Überprüfung in Abstimmung mit der Fachberatung ohne Zeitdruck im Wesentlichen im Rahmen des laufenden Betriebs kontinuierlich durchzuführen.

Weitere Schritte, auch auf Empfehlung der Fachleute, sollen dann anlässlich der Etatberatungen des Gemeinderats diskutiert werden mit dem Ziel, die städtische Bücherei auch in Zukunft für alle Nutzergruppen zeitgemäß, attraktiv und interessant zu halten.

Ziel sei es, eine Einrichtung mit besonderen Akzenten schaffen zu können, bei der Autorenlesungen, Buchvorstellungen oder auch Führungen durch Ehrenamtliche zum selbstverständlichen Teil des örtlichen Bildungs- und Freizeitangebotes werden könnten.