Auf großes Interesse stieß die Informationsveranstaltung im Generationentreff über neue Wohnformen im Alter. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie: Informationsveranstaltung für Bad Dürrheimer / Gewünscht ist Standort in der Kernstadt

Mit dem Projekt "Generationenwohnen" sind die Initiatoren wieder ein Stück voran gekommen. Auf der gut besuchten Informationsveranstaltung bekundeten gleich mehrere Personen ihr ernsthaftes Interesse. Auch die Stadt würde es begrüßen.

Bad Dürrheim. Was geschah bisher? Im Mai hatten Angelika Strittmatter und Wolfgang Götz von Verein Generationentreff Lebenswert die Soziologin Eva Wonneberger vom Institut für Gemeinschaftliches Wohnen eingeladen, die das Projekt über neue Wohnformen im Alter vorstellte. Anhand von Fragebögen wurde im Juni der Bedarf ermittelt. Mehr als die Hälfte der Personen gab bekannt, dass sie sich vorstellen könnten, mit Gleichaltrigen in ein entsprechendes Haus zu ziehen, um dort den Lebensabend zu verbringen. Fast genau so viele bekundeten, dass sie ein generationenübergreifendes Wohnen bevorzugen würden. Das heißt, ein Haus, in dem auch junge Familien mit Kindern wohnen. Die Befragung habe auch ergeben, dass ein Drittel nicht umziehen möchte, zwei Drittel könnten sich einen Umzug vorstellen.

Im September fuhren 22 Personen zunächst nach Burgrieden bei Laupheim und anschließend nach Kempten, um sich dort zwei verschiedene Wohnkomplexe anzuschauen. Eva Wonneberger und Wolfgang Götz stellten diese Projekte vor. In dem kleinen Ort Burgrieden wurde in der Ortsmitte für Senioren ein Haus mit Miet - und Eigentumswohnungen gebaut, mit integriert sind Gemeinschaftsräume, eine Seniorenwohngemeinschaft.

Das zweite Projekt in der Altstadt von Kempten besteht bereits seit 1994. Hier sind 65 Wohnungen vorhanden. in denen Senioren, junge Familien und Studenten wohnen. Es gibt eine Cafeteria im Haus, die auch von Außenstehenden besucht wird und außerdem eine Tagespflege für Demenz-Erkrankte.

Nach der Vorstellung diese beiden Häuser kristallisierte sich heraus, dass sich die Zuhörer mehr für das generationenübergreifenden Wohnen interessieren. Ältere könnten ein Gewinn für die Kinder sein und ebenso umgekehrt. Einig waren sich die Anwesenden, dass kein "Altenheim" und kein "Ghetto" entstehen solle, vielmehr ein Haus mit "Dorfcharakter" jedoch sollte es sich in der Kernstadt befinden, nicht in den Ortsteilen.

Anerkennenden Beifall gab es für die klare Aussage von Hauptamtsleiter Markus Stein. Die Stadt, so sagte er, habe an solch einem Haus Interesse und würde sich um ein Grundstück bemühen, denn mit solch einem Projekt sei man auf dem richtigen Weg. Da der Bedarf ganz offensichtlich da sei, sollte das Vorhaben nicht auf die lange Bank geschoben werden.

"Es gibt viele Möglichkeiten, es kommt darauf an, was Sie sich vorstellen", versicherte Eva Wonneberger. Geplant ist nun, nachdem sich weitere Interessenten in eine Liste eintrugen, bei einem weiteren Treffen Anfang des nächsten Jahres aus der Gruppe einen Ansprechpartner zu bestimmen. Kontakt können mit der Gemeinde und mit einem noch nicht bestimmten Bauträger aufgenommen werden.

"Das ist ein hoffnungsvoller Ausblick", freute sich Angelika Strittmatter, die auch erklärte, dass der Verein Generationentreff Lebenswert die Anfangsphase mit der Beratung durch Eva Wonneberger begleiten und finanziell unterstützen werde.