Dieses Gradierwerk soll Atemwegsbeschwerden lindern. Foto: Schwarzwälder-Bote

Erweiterungsbau in der Endphase / Neu sind außerdem Salinenwelt und Prädikatsallee

Von Marielle Schöberl

Bad Dürrheim. Der Neubau der Solemar-Erweiterung macht große Fortschritte. Bereits im November sollen das Gradierwerk, die neue Salinenwelt und die Prädikatsallee für Besucher des Solemars zugänglich sein.

Am gestrigen Montag wurde mit der Befüllung des Gradierwerks mit rund 6000 Schwarzdornreisig-Bündeln begonnen. "Der Sinn dieses Bauwerks ist eine wirksame Linderung der Beschwerden von Menschen mit Atemwegserkrankungen", erklärt Wolfgang Keucher, Bauleiter des Gradierwerks, Weise & Partner. Im Gradierwerk wird Salz gewonnen, das von den Atemwegen aufgenommen werden kann. Dies funktioniert indem Wasserbehälter mit fünfprozentigem Soleanteil über dem Gradierwerk angebracht werden. Das Wasser rieselt dann auf die zahlreichen Reisigschichten, sodass eine immer feinere Teilung der Wassertropfen erfolgt. Schließlich werden die kleinen Tröpfchen von der Luft aufgenommen. "Idealerweise steht oder sitzt der Solemar-Gast dann direkt vor dem Gradierwerk und atmet für 20 bis 30 Minuten bewusst ein und aus", so Keucher.

Die Verwendung des besonderen Schwarzdornreisigs sei deshalb notwendig, weil dieses außergewöhnlich widerstandsfähig, robust und für 15 bis 20 Jahre haltbar ist. Alle anderen Reisigsorten verfaulen bereits nach kurzer Zeit. "Auch die Holzsorte der Gradierböcke ist mit der Douglasie besonders robust gewählt", informiert Bernhard Hesse, Bauleiter Solemar-Erweiterung, Architekturbüro Rebolz. Außerdem entstehe bei der Alterung des Holzes ein besonders lebendiger Charakter.

Die kreisförmige Anordnung des Gradierwerks mit rund 60 laufenden Metern Länge und 4,5 Meter Höhe sei absolut einzigartig, berichtet René Keller, Bereichsleiter Solemar. Auf der Prädikatsallee werde außerdem ein Schau-Gradierwerk gebaut, wo die Besucher Informationen zur Solemar-Erweiterung finden können. Im Bereich der Salinenwelt erfolgt die Erweiterung der Saunenlandschaft vom Solemar. Dort wird es ab November unter anderem einen Ruheraum, sanitäre Anlagen, ein Solarium und einen großen Saunabereich geben. Über eine überdachte Brücke können die Solemar-Gäste aus der schon bestehenden Schwarzwaldsauna, die Stille Musel überquerend, direkt in die neue Salinenwelt gelangen. Außerdem laden ein Freibereich und eine Terrasse über der Stillen Musel zum Erholen ein.

"Die Gesamtkosten des Erweiterungsbaus betragen zirka 2,6 Millionen Euro", so Keller. Davon seien rund eine Million Euro durch Fördergelder vom Land abgedeckt. Die Kosten des Gradierwerks belaufen sich auf rund 125000 Euro. "Eine angemessene Anpassung der Eintrittspreise wird dann im November vorgenommen", lässt Keller wissen.

Die Kur und Bäder GmbH als Bauherr, René Keller vom Solemar und der Bauleiter Bernhard Hesse freuen sich auf eine beeindruckende und einzigartige Solemar-Erweiterung, die für ein noch besucherfreundlicheres Angebot sorgen werde.