Symbolbild. Foto: dpa

McDonalds Franchise-Nehmer wird nach Prozess gegen Mitbewerber zu Unrecht angegangen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Es ist ein aufsehenserregender Prozess, der zurzeit gegen das ehemalige Betreiber-Ehepaar eines Schnellrestaurants läuft. Der Franchise-Nehmer einer Burger-Kette fürchtet deshalb um den Ruf der Branche – denn selbst seine kleine Tochter wurde bereits ungerechtfertigt angegangen.

Das goldene M prangert an der Tür, hungrige Kunden gehen nun zur Mittagszeit ein und aus. Eigentlich ein gewöhnlicher Tag in der McDonalds-Filiale in Bad Dürrheim, wenn da nicht dieser erneute Zwischenfall gewesen wäre. "Unser stellvertretender Restaurantleiter wurde heute wieder von mehreren Gästen gefragt, ob wir das sind."

Der Franchise-Nehmer von McDonalds, der in der Region in Villingen, Donaueschingen und in der Kurstadt insgesamt drei Filialen betreibt, ist nicht glücklich mit dem Prozess, der derzeit läuft. Nicht, weil er derjenige ist, der sich wie das Betreiber-Ehepaar aus Bad Dürrheim wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Lohnwuchers und Erpressung vor dem Landgericht Konstanz verantworten muss – sondern weil ihn einige ungerechtfertigter Weise mit den illegalen Machenschaften in Verbindung bringen.

"Bei uns wäre so etwas gar nicht möglich – der Franchise-Nehmer wird immer streng kontrolliert", erzählt er, während an ihm Burger und Pommes Frites vorbeigetragen werden. Peinlich genau würde man regelmäßig auf die Arbeitsverträge und die Regelungen bezüglich der Zuschläge und des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes schauen. "Das gab es bei dem anderen offenbar nicht, das sollte besser kontrolliert werden."

Schulleitung schreitet ein

Und dennoch muss sich der Restaurantleiter seit dem Prozessbeginn des Öfteren rechtfertigen. "Ich wurde selbst im Fitnessstudio beleidigt", erinnert er sich an die ersten verbalen Auseinandersetzungen in dieser Sache. Man habe ihm vorgeworfen, dass er "ein fettes Auto fahren" würde aber "keine Kohle für seine Mitarbeiter" habe – das sei eine "Riesensauerei."

Völlig perplex habe er zunächst herausfinden müssen, worauf man ihn da angesprochen hatte. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um den Prozess gegen einen ehemaligen Mitbewerber handelt, der seinen Kunden belegte Sandwiches angeboten hatte.

Und die Geschichte zog noch größere Kreise – denn auch seine Tochter geriet in der Grundschule nun ins Fadenkreuz der Mitschüler sowie deren Eltern. "Sie wusste gar nicht, wie ihr geschieht", erinnert sich der Unternehmer zurück.

Massiv gemobbt habe man seine Tochter, Sätze wie "Dein Papa bezahlt die Mitarbeiter nicht" prasselten auf sie nieder.

Schließlich schritt sogar die Schulleitung ein. "Wir haben uns überlegt, unsere Tochter kurzzeitig von der Schule zu nehmen."

Jedoch habe die Klassenlehrerin schließlich mit den Kindern gesprochen und auch die Eltern darüber informiert, dass der Vater nicht in den Fall involviert sei.

Branche in Verruf

Die Lage habe sich zwar mittlerweile beruhigt, mit jeder Berichterstattung über den noch laufenden Prozess würden jedoch wieder die Vorwürfe laut. Eine Tatsache, die der Franchise-Nehmer nicht nur auf privater Ebene anstrengend findet. "Das ist sicherlich nicht schön für die Systemgastronomie, wenn sich ein Kollege so daneben benimmt."

Er befürchtet, dass die ganze Branche durch die Vorfälle in Verruf gerät und sieht sogar Nachteile für seine Filialen. "Obwohl wir durchschnittlich über den Mindestlohn bezahlen, wird es durch solche Vorfälle schwer, ordentliche Mitarbeiter zu finden."

Für ihn bleibt daher nur zu hoffen, dass der Prozess schnell beendet ist und endlich Ruhe in den Markt der örtlichen Systemgastronomen sowie Schnellrestaurants einkehrt – schließlich wollen sich er und die anderen Anbieter nicht weiter mit den dubiosen Machenschaften in Verbindung bringen lassen.