Laden zum Selbsthilfetag in Bad Dürrheim ein (von links): Martin Schlenker von der Kur und Bäder GmbH, Stefanie Kaiser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle sowie Augenoptikerin Carla Moosmann. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: 18. Auflage der kreisweit einmaligen Veranstaltung am Sonntag, 10. April, in Bad Dürrheim

Von Markus Reutter

Am 18. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim am Sonntag, 10. April, beteiligen sich erneut viele der kreisweit tätigen Selbsthilfegruppen. Über 35 von ihnen werden sich im Haus des Bürgers von 11 bis 17 Uhr präsentieren.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Stefanie Kaiser von der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Kreises sowie Martin Schlenker von der Kurverwaltung Bad Dürrheim gaben bei der gestrigen Pressekonferenz einige Details zu der Veranstaltung wieder. Die mittlerweile 18. Auflage steht unter dem Motto "Miteinander – Füreinander". Ein Konzept, das in den Selbsthilfegruppen gelebt und auch am 10. April gepflegt wird. Interessenten können sich an den verschiedenen Ständen informieren. Darüber hinaus gibt es im Herzogin-Luise-Raum des Haus des Bürgers Gesprächsrunden für Besucher. So wird dort um 12 Uhr zum "Mittendrin-Frühstück" von der Selbsthilfegruppe Inklusion eingeladen; um 14 Uhr kann mit Vertretern der Selbsthilfegruppe CoDa – Anonyme Coabhängige zum Thema "Co-Abhängigkeit – die Sucht, gebraucht zu werden" diskutiert werden. Die dritte Gesprächsrunde schließt sich um 16 Uhr zum Motto "Selbsthilfe bei Suchterkrankungen" an, bei der Vertreter der Frauenselbsthilfegruppe und Gruppe 86 bei der Suchtberatungsstelle anwesend sein werden.

Ergänzt wird das Programm durch Vorträge im Weinbrennersaal des Haus des Bürgers, die dieses Mal ums Thema Sehen kreisen (siehe Infokasten). So spricht Christopher Rössler von der Schwarzwald-Augenklinik ab 11.30 Uhr über "Altersabhängige Makula-Degeneration" (AMD). Ab 13 Uhr informiert Augenoptikerin Carla Moosmann über "Was kann ich als Betroffener bei AMD und anderen Augenerkrankungen tun? Welche geeigneten Sehhilfen gibt es?". Ab 15.30 Uhr gibt Claudia Scheible-Dimou Alltagstipps, um die Sehkraft zu stärken. Ab 16.15 Uhr vermittelt die gleiche Referentin entsprechende Tipps für Kinder.

Einen guten Einblick in die Selbsthilfearbeit vermitteln die rund 35 teilnehmenden Gruppen. Das erste Mal mit von der Partie ist laut Stefanie Kaiser die "CI-Selbsthilfegruppe Schwarzwald-Baar". Dabei geht es um das so genannte Cochlea-Implantat, das bei starker Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit helfen soll.

Der Selbsthilfetag und sein Programm sind kostenfrei.

Es wird außerdem bewirtet. So bietet die Schloss-Klinik Sonnenbühl im Haus des Bürgers einen Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen an. Weitere Infos unter tourismus.badduerrheim.de.

Die Vortragsreihe beim Selbsthilfetag am 10. April im Haus des Bürgers in Bad Dürrheim widmet sich dem Schwerpunktthema Sehen. Augenoptikerin Carla Moosmann ist froh, dass hier alle Seiten vertreten sind. Angefangen vom Augenarzt über Augenoptiker bis hin zu ganzheitlichen Möglichkeiten bei Sehbehinderungen; mit dabei ist auch der Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden. Angesichts der Überlastung gerade bei Augenärzten bleibe in der Praxis wenig Zeit für eine umfassende Information der Patienten, vermutet Stefanie Kaiser von der Selbsthilfekontaktstelle des Kreises. Um so mehr lädt sie Betroffene ein, von den Vorträgen und Gesprächsangeboten gerade beim Selbsthilfetag Gebrauch zu machen. Carla Moosmann hat bereits die Erfahrung gemacht, dass Ärzte bei Nachfragen von Patienten teilweise vorschnell die Aussage träfen, ihnen könne nicht weitergeholfen werden. Mittlerweile gebe es aber ein großes Spektrum an Möglichkeiten, mit denen Menschen mit Sehbehinderungen ärztlich oder über den Augenoptiker unterstützt werden könnten.

Insgesamt gibt es laut Stefanie Kaiser rund 150 Selbsthilfegruppen im Schwarzwald-Baar-Kreis, die ein breites Spektrum an Erkrankungen abdeckten. Über 35 von ihnen beteiligen sich nun am 18. Selbsthilfetag. Der Sonntagstermin habe sich bewährt. In den letzten Jahren seien jeweils rund 400 Besucher gekommen. Mehr Infos unter 07721/91 37 165.