Die Informationsveranstaltung zum Ausbau der Breitbandtechnologie mittels Glasfaser in den Stadtteilen Sunthausen und Biesingen war in der Sunthausener Festhalle mit über 200 Bürgern sehr gut besucht. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoveranstaltung in Sunthauser Festhalle gut besucht / Etliche Bürger bemängeln Anschlusskosten als teuer

Bad Dürrheim-Sunthausen (kal). Die bislang am schlechtesten mit schnellen Internetanschlüssen versorgten Stadtteile Sunthausen und Biesingen sollen zügig an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Interessenten sollen ihre Hausanschlussverträge nun bis 30. April bei der Stadtverwaltung abgeben.

Bei der in der Sunthausener Festhalle abgehaltenen Informationsveranstaltung am Montagabend erfuhren die über 200 Bürger aus beiden Ortschaften nicht nur die weitere Vorgehensweise, um die Glasfasertechnologie auf die Ostbaar zu bringen, sondern auch, wie der Ausbau in den Straßen sowie die Hausanschlüsse erfolgen sollen. Ein wichtiger Aspekt waren die damit für den einzelnen verbundenen Kosten.

Einleitend zeigte Bürgermeister Walter Klumpp auf, dass sich die Breitbandversorgung der beiden Stadtteile anbiete, weil der Landkreis eine Stammleitung, den sogenannten Backbone, in diesem und im nächsten Jahr verlegen lassen will, die durch beide Orte führt. Die Aufwendungen für die Stadt bezifferte er auf 1,2 Millionen Euro, wovon schon 547 000 Euro im aktuellen Haushaltsplan bereitgestellt seien. Als Voraussetzung dafür, dass ein Straßenzug an das Glasfasernetz angeschlossen werde, nannte er, dass mindestens 50 Prozent der Hausbesitzer den Anschluss wollen. Dass in Sunthausen nicht alle Hausbesitzer in den Genuss eines High-Speed-Anschlusses kommen können, verdeutlichte zu Beginn seiner Ausführungen Jochen Cabanis, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar. Er erklärte dies damit, dass in einzelnen Gebieten die Kabel BW der Versorger sei. In Biesingen sei das nicht der Fall. Generell wolle man den zukünftigen privaten Kundenkreis vom Download her 50 Megabytes (MB) und vom Upload her sechs MB anbieten.

Nach bisherigem Zeitplan soll die Baumaßnahme im Juni ausgeschrieben werden. Mitte Juli soll der Bau des Backbone beginnen. Bis Mitte Oktober soll die Hauptleitung in Sunthausen ankommen und mit dem Ausbau gestartet werden.

Wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen, könnten im Februar 2016 die ersten Anschlüsse in Betrieb gehen, meinte der Sprecher, der davon ausging, dass im Mai der Ausbau in beiden Orten erledigt sein wird. Somit könnte etwa Ende 2016 auch in Biesingen das Glasfaserkabel genutzt werden.

Was die Kosten für den Hausanschluss anbelangt, nannte Cabanis 600 Euro für die Hauseinführung einschließlich der Abdichtung und weitere 300 Euro für die Montage der Netzabschlussdose oder Spleißbox bei Mehrfamilienhäusern. Hinzu kämen die Grabungsarbeiten für die Verlegung der Anschlussleitung ab der Gehweghinterkante bis zur Außenmauer des Gebäudes. Die betragen je Meter unbefestigter Fläche 70 Euro, bei einer Pflasterung 95 Euro und bei Asphalt 115 Euro.

Die Frage aus Zuhörerreihen, wer denn der Netzbetreiber sein wird, musste der Geschäftsführer unbeantwortet lassen, da die Gespräche mit eventuellen Betreibern noch ausstünden.

Er ging jedoch davon aus, dass die Anschlussnehmer mit monatlichen Kosten für Telefon- und Internet- Flatrate sowie TV von etwa 50 Euro zu rechnen haben. Für möglich hielt er, dass Grabungsarbeiten von den Hausbesitzern in Eigenleistung durchgeführt werden.

Etliche Bürger bezeichneten die Hausanschlusskosten als teuer und erhielten zur Antwort, dass man sich bei der Kalkulation am Höchstwert orientierte. Dies könnte bedeuten, dass die Summe auch geringer ausfallen könnte, wofür der Geschäftsführer aber nicht garantieren wollte.