Bezirksversammlung: Treffen von 350 Landfrauen / Beate Weingardt spricht über Glück und Zufriedenheit

Die Bezirksversammlung im Herbst ist alljährlich das festliche Treffen der Landfrauen aus den Ortsvereinen des ehemaligen Kreises Donaueschingen. In diesem Jahr trafen sich dazu 350 Frauen in der Osterberghalle in Öfingen.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Gemeinschaft, Weiterbildung, Vertretung politischer Interessen von Bäuerinnen und Frauen im ländlichen Raum: Das bieten die Ortsvereine der Landfrauen und werden dabei vom südbadischen Landesverband professionell unterstützt.

Im Bezirk Donaueschingen wurde das im vergangenen Jahr mit Ausflügen, Kochkursen, Hofbesuchen, Werbung für regionale Lebensmittel, einem Runden Tisch im Landratsamt oder einem Einsatz in der Feldner Mühle vielfältig und engagiert umgesetzt. Dass das Interesse für regionale und saisonale Lebensmittel allmählich steigt und junge Leute wieder selbst kochen, ist für die Bezirksvorsitzende Heidrun Suchalla "ein Erfolg für die Landfrauen".

Monika Schnaiter vom Landfrauenverband Südbaden würdigte als "Herzstück" der Landfrauenarbeit das "Miteinander im Dorf und die herzliche Gemeinschaft, die das Leben auf dem Land so lebenswert macht". Daneben steht das gesellschaftspolitische Engagement, die Werbung für gesunde Lebensmittel aus der Region, der Einsatz für den Ausbau von Betreuungs- und Pflegeangeboten in der älter werdenden Gesellschaft oder die Forderung, den ländlichen Raum flächendeckend mit Glasfasertechnik zu versorgen. Beinahe ein Alleinstellungsmerkmal ist aber die Forderung der Landfrauen, auch den Müttern, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, den dritten Punkt für Erziehungsjahre und damit für etwas mehr Altersversorgung zuzugestehen.

"Ich wünsche mir starke Landfrauen", sagte Landrat Hinterseh in seinem Grußwort und würdigte den hohen Organisationsstandard, ihr Engagement auf allen politischen Ebenen, die gute Zusammenarbeit und die Bedeutung starker Verbände.

Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser stellte ihre geschichtsträchtige Ortschaft Öfingen mit 750 Einwohnern, herrlichem Panoramaweg, landwirtschaftlichem Lehrpfad und dem Feriendorf mit Gästen aus aller Welt vor. Aber auch hier hat der Strukturwandel längst gegriffen. Neben noch zwei landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben arbeiten mehrere Nebenerwerbsbetriebe und ein Schäfer auf der Gemarkung. Die Öfinger Landfrauen feiern im März 2018 ihr 50-jähriges Bestehen.

Heiter-hintergründig, mit schwäbischem Witz und Dialekt brachte die Theologin und Psychologin Beate Weingardt ihre Überlegungen zu "Glück und Zufriedenheit – alles andere als eine Glücksache" den Landfrauen nahe, die die charmant verpackten guten praktischen Ratschläge der erfahrenen Seelsorgerin zum Frieden mit sich selbst immer wieder mit Beifall belohnten.

Ramo Neugart, Ulrike Oberfell und Martina Müller vom Landfrauenortsverein Tannheim stellten beim Bezirkstreffen der Landfrauen in der Osterberghalle in Öfingen ihr Projekt "Herzenssache – Nähen für Sternchen und Frühchen" vor.