Rektor Frank Müller spricht von verstärkter Nachfrage nach Ganztagsbetreuung

Bad Dürrheim. Zu einem Meinungsaustausch über die zukünftige Entwicklung der Realschule Bad Dürrheim traf Siegfried Lehmann, grünes Landtagsmitglied für den Wahlbezirk Konstanz und Vorsitzender des Ausschusses für Kultus, Jugend und Sport der Landesregierung, mit dem Leiter der Schule, Frank Müller, zusammen. Weitere Gesprächspartner waren unter anderem Siglinde Arm und Andrea Müller-Janson vom staatlichen Schulamt Donaueschingen. Es bestand Einigkeit darüber, dass eine Weiterentwicklung dieser Schulform im Hinblick auf die geänderten Rahmenbeding- ungen notwendig sei. "Verlässlichkeit in allen Bereichen wird im Schulbetrieb immer wichtiger", so Lehmann.

Die Realschule verfüge über ansprechende Räumlichkeiten, merkte Lehmann zu Beginn des Gesprächs an. Trotzdem habe man weiteren Raumbedarf, so Müller. Das sei die Folge der verstärkten Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung in der Schule. Dass sich die Politik nun auch verstärkt den Realschulen widme, sei lobenswert, ließ Müller wissen. Dieser Schulzweig stecke mitten in der von der grün-roten Landesregierung angeschobenen Reform. Es wäre hilfreich, wenn hier bald Ruhe in das System komme, damit alle ihre Arbeit machen könnten.

Er sehe jedoch auch, dass es notwendig sei, dieses Schulsystem aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln. Diese Meinung werde nach seiner Einschätzung auch vom Lehrerkollegium geteilt.

Die Realschulen sollen zukünftig verstärkt individualisierte Lernformen anbieten, um so den unterschiedlichen Begabungen, Fähigkeiten und Entwicklungen der Schüler gerecht zu werden, so Lehmann. Die personellen Ressourcen für die Realschulen würden deshalb in einem ersten Schritt ab dem Schuljahr 2015/2016 aufgestockt. Infolge des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung sei der Zustrom in die Realschulen angeschwollen. Da nicht alle Schüler den Realschulabschluss schaffen würden, müsse dieser Schultyp zukünftig nach neun Jahren auch einen Hauptschulabschluss ermöglichen, erstmals in 2020. Das Anforderungsniveau der Realschulabschlussprüfung bleibe unverändert. Das sei auch der Landesregierung wichtig. Die Entscheidung, ob Schüler zukünftig auf dem grundlegenden oder mittleren Niveau unterrichtet würden, falle am Ende der sechsten Klasse.

Die Landesregierung sieht nach Worten von Lehmann in den Gemeinschaftsschulen eine weitere Säule im Schulbereich. Es gebe derzeit 271 im Lande mit steigender Tendenz. Auch einige Realschulen hätten sich mit Gemeinschaftsschulen zusammengeschlossen. Es werde jedoch auch in Zukunft viele Realschulen in reformierter Form geben.

Letztlich würden die Wünsche der Eltern und der Schulträger entscheiden, welche Schulen es am jeweiligen Ort geben soll, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig.