Über Neubau oder Sanierung des Minara will der Gemeinderat im September entscheiden. Foto: Tribukait Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauamt trägt Daten für die Minara-Entscheidung zusammen / Gemeinderat informiert sich in Schramberg

Von Wilfried Strohmeier

Bad Dürrheim. In der Gemeinderatssitzung am 24. September geht es in einem Tagesordnungspunkt um das Minara. Die Frage zur Entscheidung: Gibt es einen Neubau oder eine Sanierung?

Grundsätzlich hat sich der Rat für den Erhalt des Hallen-Freibades entschieden. Es ist allerdings noch offen, ob es eine mittelgroße, eine große Sanierung oder einen Neubau gibt, so Bürgermeisterstellvertreter Heinrich Glunz.

Stadtbaumeisterin Melanie Weber erstellt gerade die Grundlage für die nächste Entscheidung, in der es dann über die Sanierungs-, Bau- und Folgekosten für den Weiterbetrieb des Bades geht. Vor der Sommerpause war der Gemeinderat noch auf Besichtigungstour in Schramberg, dort wurde am 26. Juli nach einer Bauzeit von zwei Jahren und drei Monaten das neue Hallenbad mit dem Namen "badschnass" eingeweiht.

Heinrich Glunz war selbst bei dem Besichtigungstermin in Schramberg aufgrund Terminüberschneidungen nicht dabei, aber es könne noch kein Fazit gezogen werden. Die Erkenntnisse aus dem Ortstermin werden jedoch in die Entscheidung einfließen. Denn es geht im Endeffekt um Steuermillionen, welche die Stadt ausgibt oder einspart. Des Weiteren jedoch auch um ein gewisses Image, denn Bad Dürrheim nennt sich auch Kur- und Bäderstadt. Die Vereine, welche das Minara benötigen, allen voran der SSC und die DLRG freut es, dass das Bad erhalten wird, denn schließlich schlägt vor allem die DLRG bundesweit immer wieder Alarm, dass viel zu wenig Kinder schwimmen können und man deswegen mit einer steigenden Zahl an Todesopfern in Schwimmbädern und Baggerseen rechnet. Schon allein aus diesem Grund sieht man ein Schwimmbad in einer Gemeinde als wichtig an.

Schaut man auf die aktuellen Zahlen im Hallen-Freibad Minara, so klettern die Besucherzahlen auf Rekordniveau. Allein im Juli besuchten rund 22 000 Menschen die Einrichtung, erzählt der Betriebsleiter Florian Mill. Am vergangenen Freitag waren es 1600, und an einem Wochenende im Juli waren es am Samstag 2600 und am Sonntag 2900. Der außergewöhnlich heiße Sommer lässt also sofort die Zahl nach oben schnellen. Im vergangenen Jahr sahen die Besucherzahl recht bescheiden aus.

So waren es im Juli knapp 10 000 und im gesamten August gerade noch 5000. Für diesen Monat hat man die Vorjahresbesucherzahl schon überschritten, so Mill. Erinnert man sich zurück, dann fällt einem ein, dass man die Sommertage 2014 aber auch an einer Hand abzählen konnte.

Nimmt man somit die Saison 2015, müsste sich der Gemeinderat eigentlich für die große Lösung entscheiden. Einzig: Jeder weiß, dass es solche Sommer auf der rauen Baar eher selten gibt.

Um sich für das anstehende Millionenprojekt zu informieren begab sich der Gemeinderat also noch vor der Sommerpause nach Schramberg. In Schramberg gab es bei der ersten Planungen eine Kostenschätzung von 6,4 Millionen Euro. Als die Pläne im Detail fertig waren, lauteten die Kostenvoranschläge auf insgesamt 7,8 Millionen Euro.

Die Bruttogeschossfläche des neuen Gebäudes liegt bei knapp 3200 Quadratmetern, der Bruttorauminhalt bei 14 250 Kubikmetern. Die Fachleute rechnen bei einem Neubau mit einem Quadratmeterpreis, der zwischen 2400 und 3000 Euro liegt, mit 2445 Euro liegt Schramberg in den Berechnungen am unteren Rand der Kosten. Grundsätzlich – so ist in der damaligen Gemeinderatsvorlage zu lesen – waren die Kostenansätze für die Bereiche Sanitär und Gebäudeautomation zum Zeitpunkt der Kostenschätzung zu niedrig angesetzt.