Gemeindehaus: Spardiktat der Landeskirche / Fläche soll schrumpfen

Bad Dürrheim. In der evangelischen Kirchengemeinde Bad Dürrheims ist guter Rat teuer, Pfarrer Bernhard Jaeckel spricht von einem "dicken Problem". Die Protestanten sollen bei den Gemeindehausflächen insgesamt 55 Prozent einsparen.

In der Kur- und Bäderstadt kann sich das evangelische Gemeindeleben sehen lassen, im ausgehenden Reformationsjahr etwa gaben sich die Gläubigen überaus unternehmungslustig. Über Platz verfügt man in Bad Dürrheim zudem, nun aber ziehen dicke Wolken auf. Die Landeskirche steuert einen Sparkurs und nimmt die Immobilien unter die Lupe, das neue Liegenschaftsprojekt soll zu einer Flächenreduzierung von 30 Prozent führen.

Die Bad Dürrheimer könnte es überdurchschnittlich hart treffen

Die Bad Dürrheimer könnte es überdurchschnittlich hart treffen, denn ihr idyllisch am Waldrand und neben der Johanneskirche liegendes Gemeindezentrum ist sehr ordentlich dimensioniert. "Wir haben im Zentrum 769 Quadratmeter zur Verfügung, künftig sollen es nur noch 349 sein", informierte Jaeckel nun im Zuge der Gemeindeversammlung und blickte schließlich in ratlose Gesichter. Es müsste nicht zwingend allein im Zentrum reduziert werden, dieses jedoch ist nun eben dominant aber natürlich auch nicht zu hundert Prozent ausgelastet.

Mit 75 Prozent Auslastung befindet man sich in Bad Dürrheim aber in einer regelrechten Komfortzone, die recht starke Belegung soll jetzt noch einmal unterstrichen werden. Jaeckel: "Wenn ein so großes Haus eine Dreiviertelnutzung aufweist zeigt sich, dass es benötigt wird." Stadtbaumeister Holger Kurz hat sich im Zusammenhang bereits ins Gemeindezentrum und zur Johanneskirche aufgemacht, Jaeckel zufolge herrscht auch bei ihm Ratlosigkeit. "Die Architektur von Kirche und Zentrum gefällt Herrn Kurz aber ausgesprochen gut", lässt der Pfarrer wissen, was dies ab dem Tag x bedeuten könnte, muss sich weisen. Theoretisch könnte sich die Kommunalverwaltung ins Spiel bringen und quasi den Bestandsschutz fordern, sehr viele Ausnahmen dürfte es im Liegenschaftsprojekt jedoch nicht geben. Die Johanneskirche ist von der Flächeneinsparung nicht betroffen, obwohl auch das Gotteshaus keinesfalls klein gezeichnet ist. "Wir müssen jetzt sehen und uns zumindest im Szenario tatsächlich auch Gedanken über Rückbaumaßnahmen machen", so Jaeckel.