Heimatgeschichte: Verloren gegangenes Kunstwerk den Gläubigen in der Kirche vorgestellt
Am Sonntagmorgen erlebten die Gläubigen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul den besonderen Moment der Übergabe des aus dem Jahr 1676 stammenden und wieder neu gezeichneten Kunstwerks über das Wunder von Hochemmingen.
Bad Dürrheim-Hochemmingen. An seinem neuen Platz, zwischen dem Marienaltar und der Kanzel, können es ab sofort alle Kirchenbesucher bewundern und begutachten. Pfarrer Michael Fischer segnete gegen Ende des musikalisch begleiteten Gottesdienstes das rekonstruierte Kunstwerk, das um das Jahr 1985 auf unerklärliche Weise verschwand. Trotz monatelanger Recherche beim Erzbistum Freiburg, bei den seither tätigen Kirchenrestauratoren, in Zeitungen und vielen anderen Stellen war es nicht mehr aufgetaucht.
Am schwierigsten war die Darstellung von Gott
Pfarrer Fischer dankte in diesem Kontext Siegfried Heisig und dem Künstler Carl Joseph Lutz – ohne deren Initiative und Engagement wäre das Kunstwerk wohl in Vergessenheit geraten. Das einzigartige Kunstwerk über die Geschichte genügten Heisig und Lotz dass sie sich nach Absprache mit dem Pfarrgemeinderat für eine Neuauflage zu engagieren.
Lotz sprach im Gottesdienst von einem Abenteuer mit Ansage, das nach einer Phase der Begeisterung schnell in eine Phase der harten Arbeit und Recherche führte. Sich in das Bild der damalige Zeit mit seiner Hofzerstörung oder der Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit einzuarbeiten forderte den Künstler bis an seine Grenzen. Am schwierigsten empfand er die Darstellung von Gott. Doch schließlich entschied er sich für eine Darstellung als kraftvollen Mann.
Bis zu seinem Verschwinden war das Kunstwerk 250 Jahre im Besitz der Pfarrgemeinde. Nun hat sie es wieder. Pfarrer Fischer besiegelte die Übergabe mit der Segnung des Bildes. Die Ortsgruppe Hochemmingen der katholischen Frauen Deutschlands (kfd) dankte nach dem Gottesdienst bereicherten den feierlichen Anlass mit einem Sektempfang.