In ein Servicecenter möchte die Stadt, dass von ihr erworbene Bankgebäude in Oberbaldingen umwandeln. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

ELR-Programm: Land verschiebt Schwerpunkt zum Wohnbau

Bad Dürrheim-Hochemmingen. Dass der Kampf der Oberbaldinger für den Bau einer Mehrzweckhalle und Schulmensa noch nicht zu Ende ist, zeigte sich bei der ersten Sitzung des neu geschaffenen ELR-Forum. Um bei der Projektanmeldung für das Förderjahr 2018 den dritten Platz auf der Prioritätenliste zu erreichen, musste der Oberbaldinger Ortsvorsteher Karlheinz Ullrich und sein Stellvertreter Hans Lohrer viel Überzeugungsarbeit leisten. Karlheinz Ullrich wollte nicht gelten lassen, dass die seit Jahrzehnten geforderte Halle auf Platz fünf steht, zumal man jetzt die fertigen Pläne auf dem Tisch hat und demnächst zur Beschlussfassung in den Gemeinderat gehen will.

Die Hallenbenutzer sind bereits angeschrieben worden, um sich Gedanken über Ausweichquartiere in der Bauzeit 2018/19 zu machen. "Wir haben ein Stadium erreicht, wo wir das Bauvorhaben nicht weiter nach hinten schieben können", meinte Hans Lohrer. Die Ortsvorsteher von Sunthausen und Albert Scherer und Jürgen Schwarz aus Unterbaldingen befürworteten, dass das Oberbaldinger Hallenprojekt vorrangig behandelt wird. Ebenso Astrid Schweizer-Engesser aus Öfingen, die in dem Bauvorhaben auch die Stärkung des Schulstandorts sah, da die Halle auch dem Schulsport dient und die Schaffung einer Mensa notwendig ist. Von den Argumenten ließ sich Hochemmingens Ortsvorsteher Helmut Bertsche überzeugen, der im Auftaktjahr des ELR Plus Programms die Sitzung leitete. Der Vorsitz wechselt in dem auf fünf Jahre ausgelegten Programm alljährlich unter den Ortsvorstehern. Der festgelegte Förderrahmen beläuft sich in den fünf Jahren auf zwei Millionen Euro.

Aufgrund der allgemein knappen Wohnraumsituation wurde vom Regierungspräsidium der Schwerpunkt für 2018 auf die Schaffung von Wohnraum durch private Antragssteller nach vorne gerückt, gab Henner Lamm vom Büro Kommunalplan zu verstehen. Für das Förderjahr 2018 möchte man neu Projekte mit einer Fördersumme von 882 000 Euro einreichen. Für die Förderung beantragt wurde in Öfingen eine umfassenden Wohnungsmodernisierung in einen alten, ehemals landwirtschaftlich genutztem Gebäude. In Sunthausen soll eine Scheune zu Wohnraum ungenutzt werden. Im Stadtteil Oberbaldingen möchte die Stadt in dem von ihr erworbenen ehemaligen Sparkassengebäude das Servicecenter Ostbaar, mit Bürgerbüro, Postagentur, Bankautomat und Toto-Lotto Annahmestelle einrichten. Ein Investor hat in Hochemmingen vor, das seit 20 Jahren leerstehende historische und Denkmalgeschütze ehemalige Gasthaus "Hirschen" zu sanieren, ein Café im Untergeschoß und Fremdenzimmer im Obergeschoß einzurichten.

Für Oberbaldingen steht die Mehrzweckhalle, der Umbau im Rathaus zur Schaffung eines Multifunktionellen Raumes, sowie die Erweiterung des Kindergartens im Oberschoß auf der Liste. In Unterbaldingen wurde für eine Firma, die sich im Gewerbegebiet "Im Hochen" ansiedeln möchte, die förderungswürdige Schaffung von Arbeitsplätzen beantragt. Ebenso die Bebauung einer Baulücke.

Hauptamtsleiter Markus Stein verwies auf die Ungewissheit, ob das Regierungspräsidium die volle beantragte Fördersumme für 2018 genehmigen werde. Sollte der Betrag geringer sein, müsse man zusammen sitzen um die Prioritäten neu zu ordnen.