Narrenfigur bekommt vorerst anderen Platz

Bad Dürrheim-Hochemmingen (wib) – Der Ortschaftsrat Hochemmingen entschied sich nach ausführlicher Erörterung in einer nicht öffentlichen Sitzung einstimmig dafür, den Antrag auf Sanierung der Ortsmitte aus dem Haushaltsplan 2016 zu streichen und das Vorhaben zu verschieben. Das Thema Ortsmittensanierung ist seit vielen Jahren präsent.

Die Ortschaftsräte machten vor einiger Zeit deshalb auch entsprechend ihrem Unmut Luft. Nun ergab sich kurzfristig eine neue Situation. Viele Vorhaben sind bei ihrer Verwirklichung von Fördermitteln, zum Beispiel aus dem "ELR-Programm", abhängig. Dies wird insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Situation der Stadt mit den ihr bevorstehenden riesigen Herausforderungen deutlich.

Einstimmiges Votum aus dem Gremium

Die ELR-Töpfe sind jedoch leer. Neue Chancen auf Fördermittel zeichnen sich durch ein Folgeprojekt des Regierungspräsidiums mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde ab. Dieses übergeordnete Ganze sehen auch die Hochemminger Ortschaftsräte. Daher zogen sie den Punkt der Ortsmittensanierung aus der Haushaltsmittelanmeldung 2016 zurück und verschoben deren Verwirklichung auf später, um so zu einem späteren Zeitpunkt eine bessere Finanzierung erreichen zu können. Dies bedeutet allerdings eine weitere Wartezeit. "Doch der Ortschaftsrat steht geschlossen hinter dem Antrag der Stadt auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde", erklärte Ortsvorsteher Helmut Bertsche bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates.

Zur Sitzung waren einige Narrenratsmitglieder gekommen. Für die Narrenzunft ist das Geschehen um die Ortsmitte insofern von Belang, als dass die Narrenfigur bestellt ist und diese nun anders platziert werden muss. Ortsvorsteher Bertsche erklärte ausführlich die Hintergründe dieser Entscheidung. Jeder der Ortschaftsräte machte deutlich, dass dies eine einstimmige Entscheidung war. Nachdem die Narrenzunft nun mit der neuen Situation konfrontiert war, dass sich die Ortsmittenneugestaltung erneut verschiebt, hatten die Eckbühlblätz eine Entscheidung darüber zu treffen, wie sie hinsichtlich ihrer Narrenfigur weiter vorgehen.

Zunft sieht sich den Spendern verpflichtet

Begeistert waren die Narren nicht unbedingt, konnten aber das Vorgehen nachvollziehen, fragten aber auch, was mit der Ortsmittengestaltung passieren würde, wenn Bad Dürrheim keine Schwerpunktgemeinde werden wird. Letztendlich würden sie nicht mit einer Neugestaltung der Ortsmitte vor 2018 rechnen, so Narrenvereinsvorsitzender Harry Krickl.

Nachdem sich der Spendenzulauf sehr zufriedenstellend entwickelt habe und die Figur bestellt sei, sehe sich die Narrenzunft in Zugzwang. Krickl: "Die Figur musste bestellt werden und wir fühlen uns den Spendern verpflichtet. Wir können nicht zwei Jahre lang das Geld irgendwo horten." Also hat sich der Narrenrat entschieden, die Figur aufzustellen, jedoch nicht auf dem Rathausplatz, sondern gegenüber Ecke Emostraße, wo das schöne Plätzchen mit den Bänken ist. "Unsere Figur wird erst auf dem Rathausplatz stehen, wenn er schön ist", so Krickl. Sie soll auch nicht nur provisorisch aufgestellt werden, sondern richtig. Man werde den Auftrag an die ortsansässige Gartenbaufirma Kilian erteilen. Allerdings sollen die Arbeiten so durchgeführt werden, dass für eine spätere Umsetzung der Aufwand möglichst minimal ausfällt. Weiter wurden mehrere Bauvorhaben durchgewunken.