Verwaltungsausschuss: Jugendkunstschulleiter führt private Gründe an / Schulsozialarbeiterin berichtet

Von Wilfried Strohmeier

Im Verwaltungsausschuss zogen die Verantwortlichen gestern Bilanz der Jugendarbeit für 2015. Insgesamt war es ein positives Fazit. Jedoch: Jugendkunstschulleiter Olaf Hovingh wird im Herbst die Region verlassen.

Bad Dürrheim. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich von der Nachricht überrascht und bedauerten die Entscheidung, welche Olaf Hovingh nach eigener Aussage aus privaten Gründen getroffen hat. Sein Name ist eng mit der Jugendkunstschule verbunden, es werde schwer sein, diese Lücke auszufüllen. Doch sein Kollege, Stadtjugendpfleger Markus Thoma, zeigte sich zuversichtlich, da man genügend Zeit habe.

In dem Bericht zur Jugendbeteiligung, von Thoma verfasst, war zu lesen, dass sich im vergangenen Jahr das so genannte Kernteam monatlich traf. Man formulierte unter anderem bei einem Treffen im Feuerwehrhaus im Beisein von Bürgermeister Walter Klumpp acht Themen, die man gerne umsetzen würde. Dazu gehört unter anderem ein Grillplatz, freies W-Lan im Jugendhaus und die Sanierung des Bolzplatzes. Im Ausblick nannte er im Herbst das Jugendforum und am 15. Juni eine Podiumsdiskussion am Deutenberg in Schwenningen zum Thema Legalisierung von Canabis, an der man sich beteiligen werde.

Ohne Jugendhaus würde sich die Arbeit mit den Jugendlichen schwer gestalten. Die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, vertreten durch Lars Wührmann, charakterisierte in den schriftlichen Ausführungen: Das Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit beruht auf Freiwilligkeit. Das Angebot ist vielfältig und richtet sich an Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen und aller sozialer Milieus, beziehungsweise ethnischer Zugehörigkeit. Die Jugendlichen können sich selbst einbringen – sie sollen sich in ihrer jeweiligen Lebenswelt zurechtfinden und diese aktiv mitgestalten.

Bei der Besucherzahl hat man unter der Woche fünf bis zehn, in den Ferien zehn bis 15, an den Wochenenden in den Schulzeiten genauso viele und in den Ferien bis zu 20 Jugendliche. Hauptsächlich seien es die 14- bis 18-Jährigen, die viel vertreten seien, so Wührmann, der die Ausführungen in Vertretung von Jugendhausleiterin Meike Schmid machte.

Bei der Schulsozialarbeit war eine der gravierenden Änderungen, dass in diesem Schuljahr an der Grundschule in der Kernstadt die offene Ganztagsschule eingeführt wurde, die von knapp 60 Schülern in Anspruch genommen wird, erläuterte Schulsozialarbeiterin Astrid Gauggel in ihrem schriftlichen Bericht. Hier gibt es verschiedene Kurse von Sport bis Kunst. Die Realschule hat dieses Angebot bereits ein Jahr länger.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass man aufgrund dieser längeren Zeit, die man mit den Kindern zusammen ist, auch häufiger Ansprechpartner in Krisensituationen sei.

In der Grund- und Werkrealschule werden momentan zehn Flüchtlingskinder unterrichtet. Die Schulsozialarbeit hat vor allem die Aufgabe, kulturelle Irritationen aufzuarbeiten und Verständnis zu schaffen. Auch in der Prävention arbeitet man, die Themen sind Persönlichkeitstraining für Kinder der Grundschulklassen Drei und Vier zusammen mit dem Verein Grauzone, Selbstsicherheitstraining und Alkoholprävention in der Klassenstufe Sieben, Drogenprävention in der Klasse Neun sowie Sozialtraining.

Bei allen Projekten der Jugendkunstschule waren im vergangenen Jahr 462 Kinder und Erwachsene, es gab 1716 Teilnahmen, bilanziert Hovingh in seinem Bericht. Man veranstaltete Medienprojekte, eine Sommerwerkstatt und vieles mehr. Vor allem die 20-tägige Sommerwerkstatt hatte fast 500 Teilnahmen. Zu den Kursen der Jugendkunstschule gehörte Töpfern, Holzschnitzen und einiges mehr.