Farbenprächtige treue Gäste im Stadtteil: Der Bad Dürrheimer Fanfarenzug kann sich sehen und hören lassen, beim Zunftball in Sunthausen ist ihm der Beifall sicher. Foto: Schwarzwälder-Bote

Saalfasnet: Mädels von "ReUnited" treten zunächst augenzwinkernd mit Gehstöcken auf

Bad Dürrheim-Sunthausen (flo). Der "zweigeteilte" Zunftball in Sunthausen hat seine Fans. Zum wiederholten Mal etwa kam auch der Reutlinger Narrenverein auf die Baar.

Traditionelle Fasnet einerseits, schwungvoller Barbetrieb andererseits – klassischer Narr und Disco Pop-Fastnachter kommen gleichermaßen zum Zug. In Sunthausen geht’s zur fünften Jahreszeit immer wieder schwungvoll zu, mitunter müssen die Veranstalter ab Mitternacht ein schärferes Auge auf einige "Loslassende" haben. Primär jedoch steht auch vor Ort die Fasnet mit all ihren Facetten im Vordergrund, beim Zunftball wurde beispielsweise häufig und ganz sittsam geschunkelt. "Wir grüßen alle! Und vielen Dank Sunthausener, ohne Euch gäbe es hier kein einziges Fest!", schallte es zu Ballbeginn, die Narrenschar winkte.

Diesmal gab es beim "Ball der Bälle" einen Traditionsbruch, denn ausnahmsweise wurde das Bühnenprogramm nicht vom Bad Dürrheimer Fanfarenzug eröffnet. Die Bläser und Trommler ließen der Tanzgruppe von Jessica Galvagno den Vorzug, stießen in unmittelbarer Folge dafür aber noch kräftiger als gewohnt ins Blech. Applaus schallte den Traditionsverbundenen auch seitens der immer wieder etwas derben und rockigen Hexenfraktion entgegen, neben den heimischen Stierberghexen hatten sich zum Ball die Biesinger Stierberghexen eingefunden.

Auf den besonderen Brettern gab es die erste Zugabe von den augenfälligen und tänzerisch nicht unbedingt extrem begabten Schächer-Katzen, gerade deren teils statischer Auftritt sollte aber für Begeisterung sorgen. Man vernahm das Gerüst einer Choreografie und sah gleichsam eine typisch männliche Körpersprache – die Nummer passte und hatte tatsächlich das besondere Etwas.

Die Mädels von ReUnited Sunthausen erfreuten das Auge trotz kostümbedingter Alterung und traten zunächst sowie augenzwinkernd mit Gehstöcken auf.

Nach einer erneuten Schunkelrunde waren die Reutlinger Gäste und die Hochemminger Narrenzunft an der Reihe, und bevor schließlich Bläserjugend und die Taktlosen aus Sunthausen auf sich aufmerksam machten, gab es wieder eine Schunkelrunde!

"Mir gefällt es hier in Sunthausen, wir kommen ja schon einige Jahre", ließ eine Reutlinger Närrin wissen und präzisierte: "Hier drüben gibt es Bühnenfastnacht mit allem Drum und Dran, einige Schritte weiter findet sich eine echt fetzige große Narren-Bar. Das gibt es so nicht oft. Und hier funktioniert es einfach."