Die Immobilie Narrenschopf geht in die Kulturstiftung über. Dies beschlossen die Mitglieder des Vereins Narrenschopf im Beisein (von links) des Stiftungsvorstands Joachim Schweizer, Vereinsvorsitzenden Johannes Muschal, Museumsleiter Daniel Rollko, Roland Wehrle und Bürgermeister Walter Klumpp. Foto: Hämmerling Foto: Schwarzwälder-Bote

Präsident spricht von historischem Moment für Erhalt der Tradition

Von Alexander Hämmerling Bad Dürrheim. Von einem historischen Moment für Erhalt und Förderung der Fasnachtstradition sprach der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Allemanischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Wehrle, bei der Hauptversammlung des Vereins Narrenschopf Bad Dürrheim. Der Verein beschloss mit 266 Ja-Stimmen, 34 Enthaltungen und sechs Nein-Stimmen die Übertragung seiner Immobilie an die Kulturstiftung der schwäbisch-alemannischen Fasnacht.

Das Gebäude, dessen Versicherungswert 2,856 Millionen Euro beträgt, beherbergt das zentrale Museum der schwäbisch-alemanischen Fasnacht. Dessen Inventar, also Fasnachtsfiguren, Häser und Masken, waren bereits im Besitz der Stiftung. Durch die Zusammenführung von Immobilie und Ausstellungsobjekten sollen diese "langfristig und unabänderlich für die Allgemeinheit im Sinne des Vereinszwecks gesichert" werden, so in der Begründung.

"Die Zeit zu scherzen ist jetzt nicht, aber sollten die Verhältnisse im Verein in 20 Jahren zu prekär werden, könnte in dem Gebäude ohne weiteres ein Tierkreisheim entstehen. Dies wäre durch eine Zweidrittelmehrheit per Beschluss möglich. All die Arbeit wäre dann verpufft", so Wehrle. Ein Stiftungszweck, in dem Fall Förderung und Erhalt der Fasnachtstradition, könne hingegen nur verändert werden, wenn er unerfüllbar würde. "Solange die Fasnacht unter uns lebt, werden unsere Enkel sie hier gemäß der Stiftung pflegen", hieß es weiter. Ferner beschlossen die Mitglieder die künftige Auslagerung des Zweckbetriebs in eine noch zu gründende Kapitalgesellschaft, der die Stiftung, der Verein und die VSAN angehören.

Währenddessen präsentierte Museumsleiter Daniel Rollko rückläufige Umsatzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Umsatz im ersten und durch die Fasnacht wichtigen Quartal sei im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 Prozent zurückgegangen, der Besucherrückgang betrug 48 Prozent. Verantwortlich seien eine kurze Fasnachtszeit 2013, das sinkende Interesse an der Neukonzeption des Museums und eine immer kürzer werdende Aufenthaltsdauer der Besucher. Kurzzeittouristen und Busgruppen sollen durch Pauschalangebote verstärkt den Weg ins Museum finden. Ein Trost ist, dass der Umsatz durch die lange Fasnachtszeit im ersten Quartal 2014 wieder um 24 Prozent angestiegen ist.

Die Umsetzung der Brandschutzbestimmungen für den Narrenschopf belasten die Kasse weiterhin schwer, unverhofft wurde im Dezember die Anschaffung einer Heizanlage für 25 000 Euro nötig.