Foto: Bartler

Tausende von Zaungäste jubeln den Zünften, Musikern und weiteren Fastnachtsgruppen zu.

Bad Dürrheim - Bei Kaiserwetter genossen Tausende von Zaungäste gestern den großen Umzug in Bad Dürrheim. Rund 1200 Narren präsentierten sich im Häs und in fantasievollen Kostümen. Um die 200 Musiker sorgten für den passenden Takt.

50 närrische Gruppen und Musikkapellen zogen durch die Kurstadt. Für die Narren war es ein Bad in der Menge, standen bei dem schönen Wetter doch besonders viele Besucher am Straßenrand. An der Ehrentribüne moderierten in gewohnt unterhaltsamer Weise Wolfgang Reichmann und Zeremonienmeister Klaus Götz das Geschehen. Sie begrüßten auch die weiteren Ehrengäste auf der Tribüne, darunter im Wahljahr besonders viel Politprominenz, vertreten waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei und die Landtagsabgeordneten Karl Rombach und Martina Braun. Götz forderte die Landtagsabgeordneten auf, bei den Zaungästen für ihre Rente zu sammeln. Martina Braun hatte sich auf den Weg gemacht, dabei aber nur knapp über drei Euro sammeln können. Das reiche zumindest für ein Schorle, meinte sie versonnen.

Zu Beginn des närrischen Lindwurms präsentierten sich die Zünfte und Gruppen aus der Kernstadt, gefolgt von denen aus den Ortsteilen, bis sich schließlich etliche Gastzünfte aus der nahen und weiteren Region anschlossen.

Fastnachtsgruppen wie Schorleclub und Fasnetwieber griffen Themen auf. Der Schorleclub kam als Toblerone-Schokolade daher und warb mit dem Slogan: "Die Kassen in der Stadt sind leer, die Schweizer bringen das Geld daher." Die Fasnetwieber hingegen hatten sich als gehäkelte Klorollen verkleidet und vergaben Orden und Urkunden für "Oberscheißer", einen erhielt Landrat Sven Hinterseh.

Unterstützt wurden die beiden Moderatoren von einem jüngeren Sprecherduo, Narrenrat Maximilian Fritz und Selina Götz. Die beiden ermunterten die vorbeikommenden Hexengruppen, eine lebendige Pyramide aufzutürmen. Wobei bei den Frommener Hexen die oberste auf der Pyramide herunterfiel, sich aber glücklicherweise nicht ernsthaft wehtat und weiter am Umzug teilnehmen konnte. Zur Unterhaltung der Zaungäste waren auch Karpatschenschneller wie die der Villinger Schanzelzunft im Einsatz, die ihre Peitschen laut knallen ließen. Die närrische Bürgerwehr Peterzell hatte gar eine Kanone mitgebracht und ließ diese immer wieder lautstark schießen. Glücklicherweise trugen die Bürgerwehrler Ohrstopfen und empfahlen auch den Zaungästen, ihre Ohren zuzuhalten, bevor die Kracher durch die Kurstadt donnerten.

Nach dem rund zweistündigen Umzug ließ es sich noch gemütlich beisammen sein in den Narrenstüble und der heimischen Gastronomie.

Am Dienstagabend heißt es schon wieder Abschied nehmen von der diesjährigen Fastnacht, wenn sie um 19 Uhr im Hindenburgpark unter Wehklagen verbrannt wird.