von links: Jürgen Koterzyna (Narrengericht Stockach), Andreas Dangel (Bräunlingen), Roland Wehrle Präsident VSAN, Johannes Muschall, Vizepräsiden VSAN und Vorsitzender Verein Narrenschopf Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bräunlinger und Stockacher Musiker spielen zusammen / Geld für den Narrenschopf

Von Wilfried Strohmeier

Bad Dürrheim. "Narrentanz und Fasnetlied" ist der Titel eines Konzerts am 16. Januar in Stockach. Die Hauptakteure: die Hans-Kuony-Kapelle Stockach und die Stadtkapelle Bräunlingen. Der Erlös des Konzerts soll in den Narrenschopf Bad Dürrheim investiert werden.

Das Museum Narrenschopf kostet die Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) viel Geld. Geld das über verschiedene Quellen erwirtschaftet werden muss, wie beispielsweise durch dieses Gemeinschaftskonzert, bei dem auch Werner Mezger über die "Kunterbunte Reise durch die Welt der Fasnachtsmusik" erzählt, so die Ankündigung der Organisatoren.

Mit dem Erlös soll der Narrenschopf eine neue Komponente erhalten, eine mediale Ausstattung in vier Sprachen, mit der Besucher, die nicht an einer Führung teilnehmen, sich selbst über die verschiedenen Figuren der schwäbisch-alemannischen Fasnacht informieren können. So hofft VSAN-Präsident Roland Wehrle und die Verantwortlichen des Konzerts auf ein volles Haus im Januar in der Jahnhalle in Stockach.

Die Idee dazu entstand eigentlich schon während der Heimattage 2012 in Bräunlingen. Dort hatte die Stadtkapelle ein ähnliches Konzert und das Stockacher Narrengericht wollte eines in der gleichen Art organisieren. Der Anlass ist jetzt gegeben: Die Stockach Narren feiern 700 Jahre Schlacht am Morgarten. Hofnarr Kuony von Stocken überlebte sie mit seinem Herrn Leopold von Habsburg und durfte sich etwas wünschen – so kam es zu einer Gerichtsbarkeit für Kuonys Heimatstadt Stockach, aus dem sich das "Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken" entwickelte.

Die Realisierung des Konzerts bedurfte und bedarf einiger Vorbereitung. Andreas Dangel, Leiter der Stadtkapelle Bräunlingen, zeichnet sich für den musikalischen Teil verantwortlich. Es bedürfe doch einiger Überredungskünste bei den Musikern, dass sie vor Weihnachten schon Narrenmärsche üben sollen, das mache keiner gerne, verriet er im Gespräch. Doch bekam er einige Akteure zusammen. Dazu gehören neben den beiden Hauptkapellen die Trommler und Pfeifer der Trommgesellschaft Munderkingen, wie auch die Tambouren der Narro-Altfischerzunft Laufenburg. So werden einige der bekannten Narrenmärsche aus der Vereinigung zu hören sein und weiteres: der Villinger Narromarsch und der Rottweiler Narrenmarsch, teilweise werden die Bräunlinger und Stockacher Musiker zusammen spielen. Neben diesen freut man sich auch auf Bänkelsänger und Andreas Dangel versprach eine kleine Überraschung.

Insgesamt soll die Länge des Programms sich im Rahmen halten und nicht zu lange dauern, denn solche Abende sollen auch genutzt werden, damit die Narren untereinander ins Gespräch kommen. Insgesamt stehen 1200 Platzkarten zur Verfügung, die es ab dem 11. November im Museum Narrenschopf und beim "Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken" zu kaufen gibt.

Nächste Woche hat die Vereinigung ihre Herbstarbeitstagung, hier sollen auch die Mitgliedszünfte näher über das Projekt informiert werden, jede soll für das Konzert auch ein gewisses Kartenkontingent zur Verfügung gestellt bekommen.

Präsident Roland Wehrle freut sich jetzt schon auf das Konzert, denn es ist auch ein Teil des Immateriellen Kulturerbes. Die UNESCO hat bekanntlich die schwäbisch-alemannischen Fasnacht in diese Runde aufgenommen. Und somit bleibe nicht nur die Fasnacht am Leben, sondern auch die Musik. Dieses Konzert sieht er als einen wichtigen Teil in Sachen Kulturerbe an.