Der Öfinger Ortschaftsrat hatte auch über das Baugesuch eines Mutterkuhstalls zu entscheiden. Voraus ging das Studium der Baupläne. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat Öfingen: Bauvorhaben zugestimmt / Anpassung des Baufensters erforderlich

Bad Dürrheim-Öfingen (kal). Nach ausführlicher Darlegung des geplanten Neubaus eines Mutterkuhstalls und einer Hofbiogasanlage durch die jeweiligen Bauherren hatte der Ortschaftsrat keine Einwände zur Umsetzung der landwirtschaftlich geprägten Projekte.

Breiten Raum nahmen bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung zwei von Landwirtschaftsbetrieben gestellte Bauanträge ein. Dabei erwies sich als Vorteil, dass die Antragsteller selbst anwesend waren und Fragen von Ratsmitgliedern beantworten konnten. Die Bauanträge werden vom Technischen Ausschuss der Stadt in dessen Sitzung am 10. Dezember nochmals behandelt.

Antragsteller für den Mutterkuhstall mit Güllegrube ist der in der Bühlstraße wohnhafte Landwirt Harald Schaber. Das Gebäude soll 36 Meter lang und 23,5 Meter breit werden und zur Unterbringung von 28 Mutterkühen und bis zu 60 Kälbern dienen.

Stadtbaumeisterin Melanie Weber erklärte, dass das Bauvorhaben mit der beantragten Güllegrube und mit einem Teil des Kuhstalls etwas außerhalb des Baufensters liege, was jedoch später innerhalb des Verfahrens angepasst werden könne. Die von den einzelnen Behörden abgegeben Stellungnahmen seien positiv ausgefallen, auch der für die Stadt tätige Umweltberater Gerhard Bronner hatte keine Einwände. Empfohlen wurde eine abschnittsweise Begrünung des fertigen Baugeländes. Der Ortschaftsrat befürwortete einstimmig den Bauantrag.

Ebenfalls einstimmig befürwortete das Gremium das Bauvorhaben von Jens und Fabian Ott zur Errichtung einer Hofbiogasanlage mit zwei Gruben im Gewann Kleinöschle. Mit ihrer Zustimmung verbanden die Ratsmitglieder die Bedingung, dass falls sich ein Rührwerk als zu laut für die Umwelt erweisen würde, bauliche Schallschutzmaßnahmen und eine Ummantelung von Bauteilen erfolgen müsste. Die Biogasanlage wird ausschließlich mit Gülle und Mist betrieben, wodurch ein Blockheizkraftwerk gespeist wird, erklärten die beiden Brüder. Es ist auch die Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz vorgesehen. Rein rechnerisch könnten 150 Haushalte mit Strom von der Anlage versorgt werden, war von Fabian Ott zu hören.

Nach dem Bauplan wird von der Anlage nicht viel zu sehen sein, da die drei Behälter mit Durchmessern von 22, 20 und 14 Metern in das Erdreich eingelassen werden und nur in der Höhe von einem Meter aus dem Boden hervorragen. Der größte der Behälter ist ein bereits seit langem bestehendes Endlager, dass in die Neukonzeption eingebunden wird. Ein Betriebsgebäude ist für die Anlage nicht erforderlich.

Die Stadtbaumeisterin verwies darauf, dass auch dieses Bauvorhaben die Anpassung des Baufensters erforderlich macht. Abschließend meinte die Ortsvorsteherin, dass es wichtig war, von den Bauherren erklärt zu bekommen, was im Ort entstehen soll.