Freuen sich über den offiziellen Start der neuen Glasflaschen-Abfüllanlage bei Bad Dürrheimer Mineralbrunnen: (von links) Geschäftsführer Ulrich Lössl, Minister Alexander Bonde, Stefan Seip (Verband deutscher Mineralbrunnen), Thomas Albiez (IHK) und Landrat Sven Hinterseh. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Glasflaschen-Abfüllanlage geht in Betrieb / Sieben Millionen Euro investiert / "Légère" vorgestellt

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Die "modernste Glasflaschen-Abfüllanlage in Baden-Württemberg" nahm gestern der Geschäftsführer von Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, Ulrich Lössl, offiziell in Betrieb. Zusammen mit Minister Alexander Bonde drückte er den Startknopf.

Der neue Tausendsassa in den Produktionshallen von Bad Dürrheimer kann viel. Die Abfüllanlage wird mit verschiedenen Flaschenformen fertig, auf 250 Metern Transportband werden die Flaschen abgefüllt, etikettiert und in Kisten verpackt, bis zu 40 000 Abfüllungen pro Stunde werden so bewältigt. Letztlich ersetzt die neue Maschinerie die beiden alten Glas-Abfüllanlagen und soll künftig im Zwei-Schicht-Betrieb von 6 bis 14 Uhr und von 14 bis 22 Uhr die ganze Produktion im Glasflaschen-Segment übernehmen.

Auch die leichtere Kunststoffflasche wird weiterhin genutzt. Hierfür hatte der Brunnenbetrieb im Jahr 2002 die PET-Flaschen-Abfüllanlage errichtet. Nachdem die PET-Flasche anfangs kräftig an Marktanteilen zulegte, hat sich laut Lössl die Nachfrage nach Glasflaschen seit zwei Jahren stabilisiert und nimmt wieder leicht zu. Mit 60 Prozent liege der Anteil an verkauften Glasflaschen nach wie vor hoch, begründete der Geschäftsführer die Investition von sieben Millionen Euro in die neue Abfüllanlage.

Der Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, betonte die besondere Bedeutung von Wasser und stellte dessen Schutz in den Vordergrund.

Bürgermeister Walter Klumpp wertete den mittelständischen Brunnenbetrieb mit 150 Arbeitsplätzen als "Leuchtturm-Unternehmen" der Region und "wichtiges Aushängeschild" für Bad Dürrheim, werbe der Brunnen doch mit seiner Marke Bad Dürrheimer auch für die Kurstadt.

Der Geschäftsführer des Verbands deutscher Mineralbrunnen, Stefan Seip, sprach von einer "richtigen strategischen Entscheidung" von Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, liege die Glasflasche doch wieder im Trend. Außerdem werde Mineralwasser in Deutschland "hoch geschätzt", so sei der Verbrauch von Mineralwasser noch nie so hoch gewesen und lege mit einem stärker werdenden Bewusstsein für gesunde Ernährung sicherlich weiter zu.

"Heimat braucht Symbole", sprach der Geschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Thomas Albiez, die Verbundenheit von Bad Dürrheimer Mineralbrunnen mit der Region an. Wobei er die Kunden ermunterte, verstärkt regionale Produkte zu kaufen, um diese Unternehmen mit ihren Arbeitsplätzen vor Ort zu stärken.

Das Augenmerk der Festgäste galt gestern nicht nur der Abfüllanlage. Vom Band rollte das neueste Getränk von Bad Dürrheimer, das Mineralwasser "Légère". Für dieses, mit wenig Kohlensäure versetzte Wasser wurde eine besondere Flaschenform entwickelt mit extragroßem Deckel zum leichten Öffnen und Schließen. Mit dem Design möchte der Brunnenbetrieb nicht nur ästhetischen Bedürfnissen genügen, sondern auch dem demografischen Wandel Rechnung tragen. Älteren Personen, bei denen die Greiffähigkeit nachlasse, komme der große Deckel entgegen, erklärte Lössl Hintergründe. Die Zunahme von Ein- bis Zwei-Personen-Haushalten sei bei der eigens entwickelten Kiste für sechs Ein-Liter-Flaschen mit "hohem Tragekomfort" berücksichtigt.

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