Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Beratungsdienstes. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Bürokratie strapaziert Beratungsdienst

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Das Jahr 2016 war für die Milchviehhalter sehr ereignisreich und wird noch lange in Erinnerung bleiben".

Dies stellte Jürgen Fleig, erster Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Beratungsdienst Schwarzwald-Baar-Kreis auf der von den Landwirten gut besuchten Jahreshauptversammlung heraus. Die Milchpreise seien auf ein nicht bekanntes Niveau herabgesunken, erst im Herbst habe sich die Situation etwas verbessert. Wie es weitergehen wird, bleibe abzuwarten. Auch für den Landwirtschaftlichen Beratungsdienst habe das vergangene Jahr viele Ereignisse gebracht.

Ein neues System habe mehr Verwaltungsaufwand zu Folge gehabt, damit sei das Gegenteil vom angestrebten Bürokratieabbau erreicht worden. Erfreulich sei es, dass die Beratungstunden durch eine 80 prozentige Finanzierung durch das Land für den Landwirt günstiger wurden. Allerdings, so bemängelte Fleig, gebe es eine sehr langsame Bearbeitung der Verträge, weil das Regierungspräsidium Karlsruhe zu wenig Personal habe.

Doch im Vergleich zu anderen Beratungsdiensten stehe der aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis gut da. Das sei insbesondere ein Verdienst der Berater, mit denen eine gute Zusammenarbeit bestehe. "Das Jahr war sehr turbulent und interessant. Wir sind gut durch die Zeit gekommen", erwähnte Geschäftsführer Hans Klaiber. Derzeit gehören dem gemeinnützigen Verein 143 Vollmitglieder an sowie acht Unternehmen, die den Verein finanziell unterstützen. Die drei vorhandenen Berater seien in zehn Landkreisen unterwegs und gut ausgelastet.

Mit zusätzlicher Bürokratie seien sie sehr gefordert. Die Vielzahl von Modulen habe man reduziert, um Stabilität hereinzubringen. Was noch geändert werden müsse sei "weg vom Bleistift und vom Kugelschreiber, hin zur EDV", betonte Klaiber. Als positiv bezeichnete er es, dass dem Verein zwei Büroräume im Landwirtschaftsamt Donaueschingen zur Verfügung stehen. Er selbst sei jetzt ehrenamtlich tätig, unterstützt werde er von einer geringfügig Angestellten Sekretärin. Jetzt gelte es, die Landwirte von der Bürokratie möglichst zu verschonen.

Als Grundmodul bezeichnete Klaiber den Bereich Milchvieh, dieser sei das Flaggschiff des Vereins. Insgesamt wurden 315 Verträge abgeschlossen, das sei bei 143 Mitgliedern eine gute Zahl. 282 Verträge wurden zur Bewilligung an das Karlsruher Regierungspräsidium geschickt, davon wurden aus dem Jahr 2015 bis jetzt 136 bewilligt. Die Verträge von 2016 lägen alle noch auf Halde.

Insgesamt sei ein Zuschuss für die 315 Verträge von 143 243 Euro beantragt worden, bisher wurden 90 238 Euro ausbezahlt. Festgelegt seien 2185 Arbeitsstunden für die förderfähige Beratung, das bedeute, rund 279 Stunden pro Berater. Für eine Beratung würden 12,5 Stunden zur Verfügung stehen. Noch im Januar soll ein neu erworbenes EDV-Programm eingesetzt werden, um den Bereich der Förderungen besser zu erfassen. Das würde die Arbeit erleichtern.

Walter Maier vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor und sprach von einer guten Arbeit, die mit Weitblick geführt und organisiert werde. Geringe Veränderungen brachten die Wahlen. Bestätigt wurde Arnold Gleichauf als stellvertretender Vorsitzender, ebenso die Beisitzer Andreas Banholzer und Bernd Schnell. Neu hinzu kam Matthias Friedrich.