Der neue Bad Dürrheimer Gemeinderat wurde von Bürgermeister Walter Klumpp (links) im Rahmen einer Festsitzung im Siedersaal verpflichtet. Die erste Sitzung des 27 Personen zählenden Kommunalparlamentes findet am Donnerstag, 31. Juli, statt. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Walter Klumpp würdigt die Leistungen der Gemeinderäte / Ortsteile werden weiter entwickelt

Von Georg Kaletta Bad Dürrheim. In einem würdevollen Rahmen wurden von Bad Dürrheims Bürgermeister Walter Klumpp der neu gewählte Gemeinderat verpflichtet sowie bisherige Ratsmitglieder verabschiedet. Die als Festsitzung deklarierte und im Haus des Bürgers abgehaltene Zusammenkunft von bisherigen oder neuen Mitgliedern des Gemeinderats und den Gremien der Ortschaftsräte aller Stadtbezirke, hatte ihre Bezeichnung verdient.

Bürgermeister Walter Klumpp fand für die jeweiligen Anlässe die richtigen Worte, indem er die Leistungen derer würdigte, die von der kommunalpolitischen Bühne abtraten, und all jenen seinen persönlichen Dank aussprach, die sich weiterhin oder als neu in die Gremien hinzugekommen für die Belange der Stadt und ihrer Bürger engagieren möchten. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen", sagte Walter Klumpp. Zum würdigen Rahmen der Veranstaltung im Siedersaal trugen auch die musikalischen und gesanglichen Einlagen von Isabell-Mina Raber am Klavier und Doksuk Jeon Raber an der Geige bei, die viel Beifall erhielten.

Dass in der kommende Legislaturperiode viele Punkte abzuarbeiten sein werden, ging aus den weiteren Ausführungen des Bürgermeisters hervor. Hier nannte er zum Beispiel die Weiterentwicklung der Stadtteile, von denen Biesingen in 2015/2016 eine neue Ortsdurchfahrt erhalten soll. Über den Bau einer Mehrzweckhalle für Oberbaldingen soll eine Entscheidung getroffen werden. Nachdenken müsse man dabei aber auch darüber, ob die bestehende Halle etwas erweitert werden könne.

Als eines der Ziele nannte er für 2016 die Aufnahme in das Landessanierungsprogramm, um mit dessen Hilfe Stadtentwicklungsprojekte, wie etwa die Sanierung des Haus des Gastes und Straßensanierungen realisieren zu können. Zu beschäftigen werde man sich haben mit der Neuausweisung von Wohnbau- und Gewerbegebietsflächen. In Hochemmingen stehe die Erweiterung des Gewerbegebietes Schroteln bevor, das Gebiet "Hochen" in Unterbaldingen müsse vorbereitet werden.

Die Schulentwicklung und Kinderbetreuung sprach Klumpp genauso an wie die Breitbandversorgung, die humanitäre Aufgabe zur Unterstützung von einer zunehmenden Anzahl von Asylbewerbern sowie die kommende Fragestellung zur Sanierung vom Minara. Weiter begleiten wird den neuen Gemeinderat die von einem Landwirt beabsichtigte Ansiedlung einer Schweinezuchtmassentierhaltung auf der Ostbaar, was das unangenehmste Thema darstellt, "da es zeitaufwendig extrem kostspielig, schwierig, nervenaufreibend und vor allem langwierig ist", verdeutlichte das Gemeindeoberhaupt. Den ersten Prozess habe die Stadt vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim gewonnen. Es gelte weiterhin, das begonnene und hochkomplexe Bebauungsplanverfahren konsequent weiter zu führen. Das Bebauungsplanverfahren für die Projekte "Hohen Baden" werde derzeit durchgeführt. Auch mit dem Klinikgebäude "Irma" müsse man sich auseinandersetzen, zumal bis dato noch kein umsetzbares Nutzungskonzept vorliegt.

Es warten viele und teilweise nicht einfache Entscheidungen auf den neuen Gemeinderat und die Ortschaftsräte. Im hoheitlichen Bereich hat die Stadt so gut wie keine Schulden mehr, doch gemessen an den bevorstehenden großen Aufgaben ist die Steuerkraft verhältnismäßig gering.

Die erste und wichtigste Aufgabe des neuen Gemeinderates und der jeweils tangierten Ortschaften wird sein, die großen Aufgaben mit Prioritäten zu versehen. Dieser Dialog müsse auch intensiv mit der Bevölkerung geführt werden, meinte der Bürgermeister abschließend.