Sascha Seyer, Verwaltungsdirektor der Schloss-Klinik Sonnenbühl (links), und Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes, unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Klinik und dem Gesundheitsamt als Träger der Selbsthilfegruppen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbsthilfe: Schlossklinik Sonnenbühl beteiligt sich

Bad Dürrheim (kal). Nach zweijähriger Zusammenarbeit in einem Qualitätszirkel mit der Vital-Schloss-Klinik Sonnenbühl, zehn Selbsthilfegruppen und der Selbsthilfekontaktstelle des Schwarzwald-Baar-Kreises wurde von Sascha Seyer, Verwaltungsdirektor der Klinik, sowie von Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Damit wurde ein weiterer Schritt im Projekt "Selbsthilfefreundliche Reha-Klinik" vollzogen.

Der Leitsatz "Gemeinsam für die Gesundheit" steht dabei im Vordergrund, damit die Kooperation zwischen Rehabilitation und Selbsthilfe gelingt. Die Vital-Klinik Schloss-Klinik hat es sich unter dem Motto "Selbsthilfefreundliche Reha-Klinik" zur Aufgabe gemacht, ihre Patienten nicht nur während ihres Aufenthaltes durch Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte auf den Weg einer Besserung zu bringen, sondern auch auf die Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen, die im Alltag den Genesungsprozess unterstützen.

Die unterzeichnete Vereinbarung beinhaltet unter anderem, dass die Kooperationspartner sich aktiv für eine zeitnahe und überprüfbare Umsetzung der Qualitätskriterien einsetzen werden. Erste Ansprechpartnerin für die Selbsthilfekontaktstelle ist Cornelia Pallenbach als Selbsthilfebeauftragte der Schloss-Klinik.

Die Selbsthilfekontaktstelle Schwarzwald-Baar-Kreis ist die zentrale Anlauf- und Unterstützungsstelle für alle Fragen in der Region. Von ihr erhalten die Ratsuchenden aktuelle Informationen über die örtlichen-, landes- und bundesweiten Selbsthilfegruppen.

Nach zweijähriger Zusammenarbeit haben die Netzpartner viele Maßnahmen zu den Qualitätskriterien entwickelt, gab Seyer bekannt. Mit der Kooperationsvereinbarung soll die weitere Zusammenarbeit beschlossen werden, zu der regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Gesundheitseinrich- tung und Selbsthilfe geplant ist. Sascha Seyer bezeichnete die Vereinbarung als einen Meilenstein in der Projektarbeit. Ziel sei es auch, der Selbsthilfe einen neuen Stellenwert zu geben. Betroffene und deren Angehörige sollten für die Selbsthilfe sensibilisiert werden.

Mit diesem Projekt habe man die Selbsthilfe in vielen kleinen Schritten weitergeführt, das sei für alle Beteiligten eine Bereicherung. Es könne nicht sein, dass Patienten nach ihrem Klinikaufenthalt und der sich anschließenden Reha in den Alltag geworfen würden.

Seyer bedankte sich bei den Vertretern der Selbsthilfegruppen für das entgegengebrachte Vertrauen, das nicht enttäuscht werden solle. Seinen Dank richtete er auch an Stefanie Kaiser von der Selbsthilfekontaktstelle im Landratsamt für die Mithilfe.

Jochen Früh sprach von Neuland, das man gemeinsam betrete. Die Arbeiten der Selbsthilfegruppen bezeichnete er als hervorragend, das sei ein guter Grund für die Vereinbarung. Beim jährlichen Selbsthilfetag können sich die Gruppen präsentieren, ein Meinungsaustausch ist möglich, und vor allem können sich Betroffene und Angehörige beraten lassen, Hemmschwellen überwinden und für sie wichtige Kontakte knüpfen.

Folgende Selbsthilfegruppen gehören dem Netzwerk an: Amsel-Kontaktgruppe der Aktion Multiple Sklerose, Anonyme Alkoholiker, Deutsche Hochdruckliga und Deutsche Herzstiftung, Depressionen St. Georgen, Emotions Anonymous Rottweil, Morbus Bechterew, Parkinson Regionalgruppe, Schnarchen-Schlafapnoe, Tinnitus und Morbus Menière sowie Manfred Kemter, Behindertenbeauftragter Schwarzwald-Baar-Kreis.