Sorgen bereitet dem Angelsportverein Unterbaldingen der Zustand der Kötach. Maßnahmen zur Renaturierung werden als dringend notwendig angesehen. Archivfoto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Angelsportverein: Stefan Müller bezeichnet weitere Renaturierungsmaßnahmen als dringlich

Bad Dürrheim-Unterbaldingen (kal). Bei der Hauptversammlung des Angelsportvereins appellierte Gewässerwart Stefan Müller an die Stadt, dringend die Renaturierung der Kötach im Pachtbereich des Vereins fortzusetzen, da es sich beim Bachlauf auf einer Strecke von 2500 Metern um ein totes Gewässer handle.

Müller erinnerte daran, dass im Jahr 2002 eine Gewässerentwicklungsplanung für die Kötach durch die Stadt in Auftrag gegeben wurde. Bisher seien jedoch nur 200 Meter von den vom Angelverein insgesamt betreuten 2700 Metern renaturiert worden. Die Struktur der Kötach habe sich stark verändert, das Trapezprofil ziehe sich fast auf die gesamte Länge des Gewässers auf der Gemarkung von Unterbaldingen hin. Es fehle an Bepflanzungen zur Beschattung des Wasserlaufs, die Bachsohle verschlamme in zunehmenden Ausmaß. Einen funktionalen Gewässerrandstreifen gebe es nicht.

Der Verein versuchte in den zurückliegenden Jahren mehrmals, die Renaturierung wieder anzuschieben, was jedoch leider nicht von Erfolg gekrönt war, ließ Müller die Versammlung wissen. Dies sei umso bedauerlicher, zumal das Land Gewässerschutzmaßnahmen mit bis zu 80 Prozent der Projektkosten bezuschusse. Um den Fischbestand und die Wertigkeit der Kötach genauer feststellen zu können, möchte der Gewässerwart beim Landesfischereiverband ein elektrisches Abfischen beantragen. Als Verantwortlicher für die Gewässerunterhaltung betreut der Angelsportverein Unterbaldingen den Niederwiesensee mit einer Größe von 3,2 Hektar, den Riedwiesensee mit 0,2 Hektar sowie die Kötach mit einer Länge von 2,7 Kilometern, was einer Fläche von 0,7 Hektar entspricht.

Im vergangenen Jahr sei am Niederwiesensee der Baumbestand vom Biber stark geschädigt worden, sodass zahlreiche Pappeln, Weiden und Erlen letzten Endes wegen der Bruchgefahr gefällt werden mussten, berichtete Müller weiter. Die Biberbeauftragte Bettina Sättele sei gekommen, um sich die Sache anzuschauen, habe jedoch dem Verein keine Hilfe anbieten können. Um den Verlust der Bäume zu kompensieren, habe man 150 Jungbaumpflanzen, hauptsächlich Stieleichen, Erlen und Weidenstechhölzer gepflanzt.

Am Samstag, 18. Februar, ist ein Arbeitseinsatz geplant, bei dem Schutzmaßnahmen mit sogenannten Drahthosen für die Jungpflanzen vorgenommen werden sollen.