Hoffen auf die erfolgreiche Zertifizierung als Kneipp-Kindergarten (stehend, von links): Gabriele Fürniß (Kirchengemeinderat), Marija Kukolj-Wiener (Elternbeirat), Pfarrer Bernhard Jaeckel, Petra Rauch (evangelische Kita), Markus Spettel (Kur und Bäder GmbH), Alexandra Limberger (Kneipp-Verein) sowie einige Kinder. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelische Kindertagesstätte lässt sich zertifizieren / Themen wie Bewegung, Ernährung und Bewegung im Blick

Von Markus Reutter

Bad Dürrheim. Die Kurstadt hat zur Erreichung des Kneipp-Prädikats viel getan – dabei vor allem den Gast im Blick gehabt. Nun soll Kneipp verstärkt bei den Einwohnern ankommen: Die evangelische Kindertagesstätte lässt sich Kneipp-zertifizieren.

Um die Gedanken des bekannt gewordenen Naturheildoktors aus Bad Wörishofen verstärkt in die Bevölkerung in Bad Dürrheim zu tragen, kam der Kneipp-Verein auf die Idee, bereits bei den Jüngsten anzufangen, beschreibt Vereinsvorsitzende Alexandra Limberger die Vorgeschichte. Eine Anfrage bei der evangelischen Kindertagesstätte (Kita) am Salinensee sei gleich auf offene Ohren gestoßen. "Das macht Sinn", befürwortet der evangelische Pfarrer Bernhard Jaeckel das Projekt. "Die Kneipp-Elemente fügen sich gut in den Orientierungsplan bei uns ein", betont Kita-Leiterin Petra Rauch. Der Antrag zur Zertifizierung als Kneipp-Kindergarten sei nun abgegeben, informiert Pfarrer Jaeckel. Im neuen Jahr startet dann die Umsetzung, merkt Rauch an.

In dem Prozess sollen die Wünsche von Kindern und Eltern aufgegriffen werden. Angedacht seien beispielsweise Eltern-Kind-Kochkurse. Die Themen Ernährung und Bewegung, aber auch Wasser, Kräuter und innere Balance seien wichtige Säulen im Kneippschen Konzept, "die sich gut auch mit den Kindern umsetzen lassen", meint die Kita-Leiterin. Dabei stünden Spiel, Spaß und Freude im Vordergrund, denn "Kinder lernen übers Spielen".

Lernen wollen auch die Erzieherinnen. So ist laut Petra Rauch geplant, vier bis fünf der Erzieherinnen im nächsten Jahr auf Schulungen zur Kneipp-Zertifizierung zu schicken, die ihre Kenntnisse im Kollegenkreis weitergeben könnten. Zur Verfügung stehe außerdem ein Leitfaden vom Kneipp-Bund zur Erlangung des Zertifikats. Übers Jahr verteilt soll das Kneipp-Konzept in der Kita realisiert werden, das könne im Frühjahr das Anlegen eines Kräuterhochbeets oder eines Barfußparks sein, nennt Rauch Beispiele.

Solche Dinge eigneten sich auch gut für Elternprojekte, ermuntert Jaeckel diese Seite zum Mitmachen. Der Elternbeirat stehe hinter den Zielen des Kneipp-Kindergartens, versichert Marija Kukolj-Wiener, selbst im Elternbeirat aktiv. Eine breitere Information der Eltern sei im Laufe des nächsten Jahres vorgesehen, ergänzt Rauch. Am Ende des nächsten Jahres, so hoffen die Verantwortlichen, ist es dann soweit, und die Zertifizierung als Kneipp-Kindergarten kann erfolgen.

Für Alexandra Limberger ist es ein Anfang. Auch andere Kindergärten seien eingeladen, sich dieser Zertifizierung anzuschließen. Ein Anfang sei nun mit der evangelischen Kita gemacht.

Und Pfarrer Jaeckel stört auch nicht, dass Kneipp Katholik war. "Da greift die Ökumene auch schon."

Unterstützung findet das Vorhaben durch die Kur und Bäder GmbH. Der stellvertretene Geschäftsführer Markus Spettel freut sich über die Verankerung in der Bevölkerung durch dieses neuerliche Vorhaben. Denn "wir wollen keine Prädikate sammeln, sondern sie leben". Und da seien Kinder eine besonders gute Adresse, um den Kneipp-Gedanken in Bad Dürrheim wachsen zu lassen.