Chefarzt Erich Burrer lädt zum runden Tisch ein. "Schwerwiegende Folgen" für Kurort.

Bad Dürrheim - Der ärztliche Direktor der psychiatrischen Fachklinik St. Georg, Erich Burrer, bewertet die geplante Schweinezucht bei Oberbaldingen kritisch und lädt deshalb vor allem Vertreter der Kliniken Bad Dürrheims am Montag, 3. September, zu einem runden Tisch ein.

In seiner Einladung formuliert Burrer: "Wir sollten aus ärztlicher Sicht aktiv gegen eine eventuelle Genehmigung vorgehen, da wir gravierende Gefahren für den Fortbestand unserer Kliniken sowie schwerwiegende Folgen für den Kur- und Klinikstandort sehen."

Auf der Einladungsliste stehen neben den Kliniken Bad Dürrheims auch Bürgermeister Walter Klumpp, Vertreter der Kur und Bäder GmbH, der Bürgerinitiative gegen die Schweinefabrik, Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, aber auch Vertreter des Öschberghofs Donaueschingen und der Tierklinik Schabelhof.

Burrer hegt vor allem Bedenken aus medizinischer Sicht gegenüber der geplanten Anlage. Demnach befürchtet er einen Eintrag von Bakterien und Viren, ausgehend von den Schweineställen. In diesem Zusammenhang fragt er sich, ob die vorgesehenen Filteranlagen die Gefahr eines Eintrags von gefährlichen Erregern im Umfeld der Ställe zuverlässig verhindern können.

Der Chefarzt geht davon aus, dass Patienten Bad Dürrheim meiden werden, wenn hier tatsächlich eine Schweinezuchtanlage in der geplanten Dimension errichtet wird. So etwas spreche sich auch herum. Er selbst würde nicht einen solchen Luftkurort besuchen.

In der vielen Gülle, die durch die Schweinezucht anfallen würde, sieht Burrer weniger eine Gefahr aus medizinischer Sicht. Wobei das Gülleaufkommen auf die Touristen sicherlich abschreckend wirke und einem Luftkurort nicht zuträglich sei.