Das Gemeindewappen überreichte Bürgermeister Walter Klumpp an den Initiator Egon Dehner (links) und den Holzbildhauer Wolfgang Kleiser. Rechts im Bild Pfarrer Michael Fischer. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Friedhofskapelle: Sechs Skulpturen von Wolfgang Kleiser

Bad Dürrheim (kal). Mit der Umwidmung der Friedhofskapelle St. Nikolaus zu einem "Raum der Stille" wurde in Bad Dürrheim ein durch die von Holzbildhauer Wolfgang Kleiser mit sechs Skulpturen künstlerisch ausgestalteter Ort der Ökumene geschaffen.

Die Initiative dazu ging von Egon Dehner aus, dessen Engagement bei der Feierstunde von Bürgermeister Walter Klumpp und Pfarrer Michael Fischer hervorgehoben wurde.

Der Initiator selbst dankte in seiner Ansprache allen, die sich bei den umfangreichen Vorarbeiten einbrachten und betonte, dass es Dank dem Beitrag der Bürgerstiftung und der Beteiligung der Stadt am Erwerb des Engels auf dem Altar erst möglich war, dieses Kleinod der Kunst als Raum der Stille zu schaffen. Dieser konnte dankenswerter Weise durch die Stiftung von sechs Holzskulpturen des Holzbildhauers Wolfgang Kleiser aus Hammereisenbach bereichert werden. Gemäß dem ausdrücklichen Wunsch des Bürgermeisters, der Bürgerstiftung und des Stifters soll 500 Jahre, nach dem Martin Luther seine Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hat, der profane Raum der Stille ein Ort der Ökumene sein, der nicht nur dem abendländischen christlichen Kulturgut dienen soll, sondern all den Menschen, die auf der Suche nach der Achtsamkeit sind, fasste Dehner zusammen. Bürgermeister Walter Klumpp griff die Geschichte der 1848 errichten Friedhofskapelle auf, die erst im Jahr 1911 als Eigentum der katholischen Kirche in die städtischen Bücher eingetragen wurde.

Die Rückgabe der vom Denkmalschutz als historisches Gebäude eingestuften Kapelle an die Stadt erfolgte am 3. Februar 2016.

Einige Jahre zuvor hatte die Kirchengemeinde die Kapelle mit einem Kostenaufwand von 54 700 Euro sanieren lassen, die Stadt übernahm davon zehn Prozent.

Den Raum der Stille bezeichnete Klumpp als Leuchtturm der Kunst in Bad Dürrheim.

Pfarrer Michael Fischer brachte seine Freude über die Gestaltung und Ausstattung der Kapelle damit zum Ausdruck, indem er von einem neuen eingehauchten Leben sprach, dass eine andere Art von Auferstehung darstelle.

Der von allen Rednern mit Dankesworten für die Stiftung von sechs aus Eichen-und Lindenholz geschaffenen Skulpturen "Aus dem Leben Marias" bedachte Bildhauer Wolfgang Kleiser aus Hammereisenbach ist in Bad Dürrheim nicht unbekannt.

Bereits in der 60er und 70er Jahren präsentierte er hier bei Ausstellungen seine Werke. 1978 gestaltete er den Kreuzweg und 1993 die Gedenkstätte für die damals bei einem Busunglück bei Bad Dürrheim ums Leben gekommenen 21 Menschen.