Jürgen Fleig (von links) führt den landwirtschaftlichen Beratungsdienst für weitere drei Jahre. Als Beisitzer stehen ihm Wolfgang Zimmermann und Friedrich Liefeld zur Seite. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Wolfgang Sekul informiert Landwirte

Von Hans-Jürgen Kommert

Schwarzwald-Baar-Kreis. Neben der Hauptversammlung mit all ihren Tagesordnungspunkten bietet der landwirtschaftliche Beratungsdienst, den der heute als Kreisjägermeister bekannte Knut Wälde vor 25 Jahren begründete, auch stets Weiterbildung an. Um die "Klauengesundheit", respektive die "Ursachen von Klauenkrankheiten" drehte sich der Vortrag des Referenten Wolfgang Sekul vom landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg in Aulendorf. Bis zu 80 Prozent einer Herde seien von den verschiedensten Klauenerkrankungen betroffen, weiß der Fachmann.

Gründe gebe es genug, leider sei es oftmals der Halter, der die Hauptschuld trage, zum einen durch fehlerhafte Fütterung, vor allem aber durch Haltungsfehler. Schlechte Laufflächen, die zu steinig, zu glatt oder auch zu rau seien, Defekte hätten, seien Ursachen. Zu schmale Liegebereiche, oder solche ohne Matratze, zu enge Wartebereiche im Melkstand oder zu starkes Treiben begünstigten Defekte an der Klaue.

"Wenn ein Tier schon im Stehen einen krummen Rücken zeigt und dann lahm geht, ist es meistens schon fast zu spät", klärte er die rund 50 anwesenden Betriebsleiter auf. Schadhafte Klauen sorgten nicht nur für Tiere, die schlecht unterwegs seien – sie führten auch zu teils massiven Leistungseinbußen bis hin zum Verlust des Tieres.

Am Nachmittag fand dann die eigentliche Hauptversammlung statt. Zunächst sprach der Vorsitzende Jürgen Fleig kurz die Thematik durch, dann sprach Geschäftsführer Hans Ludwig Klaiber über "Beratung 2020". "Wir stehen mittlerweile nicht mehr allein da, wir mussten uns mit anderen Beratungsvereinen zu einem Beratungsverband zusammen schließen", berichtete dieser. 31 Gründungsmitglieder habe der Verband, mittlerweile seien aber bereits weitere dazu gestoßen. Zwar sei es nicht gelungen, aus den eigenen Reihen einen Kandidaten im Vorstand zu platzieren, dennoch sehe er die Entwicklung ruhigen Gewissens.

Der neue "Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum", MEPL III, liege seit einem halben Jahr in Brüssel und warte auf die Beschlussfassung. Man erwarte eine Entscheidung bis zum Sommer. Dabei sei das Antragsverfahren weiterhin offen. Sicher sei bisher, dass es weiterhin Beratungen geben werde – mit einer neuen Struktur, die in Module gegliedert sei, wobei das Grundmodul wie bisher mit demselben Satz, also 80 Prozent, gefördert werde. Wie lange das noch der Fall sei, könne allerdings keiner sagen.

Problematisch für den Verein könnte die Liquidität werden, da man zunächst direkt abrechne und unter Umständen lange warten müsse. Keine Sorge gebe es dagegen wegen des Status als Verein. "Wenn wir weiterhin ausschließlich unsere 110 Mitglieder beraten, haben wir keine Probleme", machte der Geschäftsführer deutlich.

Bei den anschließenden Wahlen konnten sich die Amtsinhaber über einstimmige Wahlergebnisse freuen. Der Vorsitzende Jürgen Fleig aus Nordstetten führt den Verein für weitere drei Jahre, der Deißlinger Landwirt Friedrich Liefeld und Wolfgang Zimmermann aus Obereschach stehen ihm als Beisitzer zur Seite.