Das Hallen- und Freibad Minara soll saniert oder am gleichen Standort neu gebaut werden, waren sich die Gemeinderäte weitgehend einig. Foto: Kur und Bäder Foto: Schwarzwälder-Bote

Auch Salinensporthalle und Oberbaldinger Festhalle finden Befürworter / Steuererhöhungen im Gespräch

Von Felicitas Schück

Bad Dürrheim. Der Gemeinderat will grundsätzlich das Hallen- und Freibad Minara am jetzigen Standort als Einrichtung für die Gäste und die Öffentlichkeit erhalten.

Diesen Beschluss fassten die Räte im Gemeindesaal Hochemmingen gestern Abend mehrheitlich bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung. Das Gremium traf, wie Bürgermeister Walter Klumpp es formulierte, "zukunftsweisende Entscheidungen weitgehend ohne Wenn und Aber. Ob das bestehende Hallen und Freibad und in welchem Umfang saniert oder neugebaut werden soll, soll unter Einbeziehung der Bürger sowie der tangierten Vereine. im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2016 geklärt werden. Das Haus des Gastes, beziehungsweise der Rathausanbau soll laut Beschluss in das neue Bund/Länderprogramm mit aufgenommen werden. Die Zeit bis zur Aufnahme in das Programm soll genutzt werden, um zu klären, welche Variante verwirklicht werden soll. Einig war man sich auch in Bezug auf die Salinensporthalle. Deren Dach soll überwacht und, sobald Gefahr besteht, die Sanierung begonnen werden. "Momentan besteht noch keine Gefahr", sagte Klumpp. Dass Handlungsbedarf bei der Kinderbetreuung bestehe, darüber bestand im Gremium ebenfalls Einigkeit.

Zur Haushaltplanberatung 2016 sollen zukunftsorientierte Betreuungskonzepte vorgelegt werden. Der Gemeinderat beschloss außerdem, die Entwurfsplanung zur Fest- und Sporthalle Oberbaldingen mit Mensa mit den Fach- und Zuschussbehörden abzustimmen. Ziel ist es die Zuschussanträge bis 2017 zu stellen.

Alexander Götz (CDU) stellte klar, dass die Maßnahmen über eine Wahlperiode hinausreichen und mindestens den Zeitraum von fünf bis zehn Jahren umfassen. Der Erhalt des Hallen- und Freibades sowie die Sport- und Festhalle in Oberbaldingen lägen ihm besonders am Herzen. "Ich verhehle nicht, dass wir bei veränderten wirtschaftlichen Bedingungen die Entscheidung nicht treffen könnten", so Götz. Selten habe er gesehen, dass ein kontrovers diskutiertes Thema wie das Freibad die Bevölkerung so emotional bewege. Als zweiten Schritt will Götz, dass geprüft wird, ob das Bad neu gebaut werden sollte. "Die Geisterfahrt" in Bezug auf die neue Mehrzeckhalle in Oberbaldingen sehe er nun "auf ein brauchbares Ziel reduziert." Günter Tschida (Freie Wähler) erklärte, der Gemeinderat habe das neue Hallenbad in Schramberg-Sulgen besichtigt und fand: "So ein Schwimmbad würde auch für Bad Dürrheim passen."

"Was lange währt, geht einen Schritt weiter" , brachte es Wolfgang Kaiser (LBU) auf den Punkt. Die LBU stehe zu den Zukunftsvorhaben. Diese müssten allerdings auch in Zukunft finanzierbar sein, meinte Helmut Bertsche (CDU). Hans Buddeberg (FDP) fasste das Investitionsvolumen auf 20 Millionen Euro zusammen. Für Andreas Nachbaur (SPD) ist nicht nur die im Raum stehende Erhöhung der Grundsteuer ein Thema. Auch Gewerbesteuer und Kurtaxe dürften nicht tabu sein, forderte er.

Bürgermeister Walter Klumpp hatte bereits vor der Beratung und Beschlussfassung angedeutet, dass Steuererhöhungen realisitisch seien, wenn die Investionsmaßnahmen beschlossen würden. Eine zehnprozentige Erhöhung der Grundsteuer würde 54 000 Euro mehr Einnahmen bringen.