Eine Fundgrube für alle, die noch ein passendes Outfit für die närrischen Tage suchen, ist die Kleiderkammer der Narrenzunft Bad Dürrheim mit ihrer großen Auswahl. Foto: Georg Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrenzunft bietet großes Sortiment an Kostümen zum Ausleihen

Bad Dürrheim (kal). Am kommenden Wochenende fällt in Bad Dürrheim der Startschuss für die närrische Ballsaison und damit taucht für manchen der Anhänger einer zünftigen Saalfastnacht die Frage auf: Was ziehe ich dazu an? Die Frage wird bei dem einen oder anderen Fastnachter auch über das bevorstehende Wochenende hinaus Bestand haben, denn bis Mitte Februar finden in der Kernstadt und den Stadtteilen zahlreiche närrische Veranstaltungen statt, bei denen kostümierte Gäste erwünscht sind.

Wer bis jetzt noch kein passendes Outfit gefunden hat, dem sei geraten, doch mal die Kleiderkammer der Narrenzunft aufzusuchen, die eine wahre Fundgrube ist und bei der für die hohen Tage für eine Gebühr das Passende ausgeliehen werden kann.

Die Kleiderkammer besteht seit 1996 und befindet sich im Haus des Bürgers über dem Friedrich-Arnold-Saal. Das bedeutet, dass man ein paar Treppenstufen erklimmen muss, denn die Kammer befindet sich faktisch unter dem Dach des Gebäudes auf zwei Etagen, und das auf wenigen Quadratmetern. Hier stehen aneinandergereiht etliche Regale mit allerlei Fastnachtsutensilien und sehr gut bestückten Kleiderständern. Dass diese so gut gefüllt sind, liegt daran, dass sie immer wieder mit neu kreierten Kleidungsstücken ergänzt werden. Dafür sorgen über ein Dutzend Damen, die sich die Zunftwieber nennen. Ab Oktober kommen sie regelmäßig im Vereinsheim im Bohrturm zusammen, um zu schneidern und zu nähen.

Gefertigt werden dabei Kostüme, die für die verschiedenen Programmnummern der Akteure beim Zunftball benötigt werden. Es entstehen Kostüme, bei denen die Frauen ihrem Einfallsreichtum freien Lauf lassen. Bis zu vier Nähmaschinen rattern im Vorfeld der Fastnacht an vielen Tagen unzählige Stunden, sodass auch jeder der am Zunftball Auftretenden das eigens für ihn gefertigte Häs rechtzeitig in Empfang nehmen kann. Viele dieser kaum getragenen Kleidungsstücke von vorausgegangenen Zunftbällen beherbergt die Kleiderkammer.

Fündig wird hier, wer zum Beispiel als Kuh, Ameise, Spielkarte, Zauberer oder Harlekin den nächsten Fastnachtball besuchen möchte. Zur Auswahl stehen auch Kostüme aus der Rubrik Gemüse wie Lauch oder Blumenkohl. Schier unerschöpflich ist auch das Sortiment an Hüten, Helmen und sonstigen Utensilien. Das gleiche trifft auch für die Kinderkleidung zu, die unter dem Dachgiebel zu finden ist.

Die zu den Zunftwiebern gehörenden Klara Hirt, Gaby Lupold und Yvonne Löschel hatten am vergangenen Freitag alle Hände voll zu tun, um über 30 Suchende nach einem Häs zu beraten und alles damit Verbundene abzuwickeln, denn jedes Kleidungsstück ist in einer Kartei erfasst. Diese gibt detailliert Auskunft über das Aussehen, Materialbeschaffenheit und Zustand des Artikels sowie dessen Leihgebühr und Kaution. Vor der Fastnacht ist die Kleiderkammer jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr geöffnet.