Die Rektorin der Realschule am Salinensee, Stephanie Martin, ist mit den Vorbereitungen für das neue Schuljahr befasst. Der Unterricht beginnt am Montag. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterricht: Drei Kollegen der Realschule helfen mit 32 Wochenstunden bei Grund- und Werkrealschule aus

"Wir sind auf Kante genäht", deutet die Rektorin der Realschule, Stephanie Martin, eine knappe Lehrerbesetzung im neuen Schuljahr an. Grund ist, dass die Realschule drei Lehrkräfte mit insgesamt 32 Wochenstunden an die Grund- und Werkrealschule abgeben muss.

Bad Dürrheim. Deutschlandweit gebe es derzeit des öfteren Engpässe an den Grundschulen, weiß die Leiterin der Realschule, Stephanie Martin. So bestehe im neuen Schuljahr auch zusätzlicher Bedarf an der Grundschule in Bad Dürrheim. Die Realschul-Kollegen Jochen Abert, Matthias Kienzle und Björn Fehrenbacher wechseln für das neue Schuljahr deshalb stundenweise an die Werkrealschule, damit Kollegen dort Lücken in der Lehrerversorgung an der Grundschule abdecken können.

"Wir haben keinen Spielraum mehr", so Martin. Wenn es zu Lehrerausfällen komme im weiteren Verlauf des Schuljahrs, sei es durch Krankheit, Elternzeit oder Schwangerschaft, könne sich die Situation zuspitzen. Auch das Staatliche Schulamt habe derzeit keine Möglichkeiten, Kollegen zur Krankheitsvertretung an Schulen zu schicken. Im Bedarfsfall müsse dann geschaut werden, so Martin, ob Teilzeit-Kollegen mehr Stunden übernähmen oder zum Beispiel Ruheständler Stefan Kalt einspringen könnte. Kalt habe in den vergangenen Jahren schon ausgeholfen.

Die Konrektorin der Grund- und Werkrealschule, Stephanie Schweizer, bestätigt, dass die drei Lehrer der Realschule "dankenswerterweise" die Werkrealschule unterstützen. Damit sei die Lehrerbesetzung bei 100 Prozent an der Grund- und Werkrealschule. "Im Moment arbeiten wir so, dass es passt." Bei Lehrerausfällen müsse nach einer Lösung gesucht werden.

Während Stephanie Schweizer über die Hintergründe des Lehrermangels nicht weiter spekulieren wollte, nannte Realschulrektorin Martin als einen Grund für die Lehrerknappheit einen Wechsel bei der Ausbildungsdauer, die von drei auf vier Jahre ausgeweitet worden sei. Das mache sich im neuen Schuljahr bemerkbar. Martin hofft, dass sich die Situation im nächsten Schuljahr 2018/19 wieder entspannt.