Der Ortschaftsrat bangt um den Erhalt vom Sunthausener See als Badegewässer, da bei einer vom Gesundheitsamt entnommenen Wasserprobe Kolibakterien gefunden wurden. Foto: Kaletta

Kolibakterien im Gewässer gefunden. Als Ursache wird Gülle oder Autobahndreck vermutet.

Bad Dürrheim-Sunthausen - Der Erhalt vom Sunthausener See als Badegewässer ist dem Ortschaftsrat als touristischer Anziehungspunkt ein großes Anliegen. Die Freigabe ist jedoch in Gefahr, da Kolibakterien gefunden wurden.

Still ruht der See momentan, aber von diesem Gewässer und dem angrenzenden Campingplatz hängen Arbeitsplätze ab. Deshalb hofft man im Ortschaftsrat, dass der See in der bevorstehenden Saison nicht wegen bakterieller Verunreinigung geschlossen werden muss. Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wäre dies jedoch der Fall, weil in den vom Gesundheitsamt entnommenen Proben Kolibakterien gefunden wurden, gab Ortsvorsteher Albert Scherer bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung bekannt.

Das Gesundheitsamt sei gegenwärtig auf der Suche nach der Ursache. Die Behörde gehe davon aus, dass die von Warmblütern stammenden Bakterien möglicherweise durch das zu nahe am Seeufer erfolgte Ausbringen von Fäkalien oder Gülle die Ursache sein könnte. Die in nächster Zeit in regelmäßigen Abständen zu entnehmenden Proben werden zeigen, ob die Grenzwerte weiterhin überschritten sind oder sich eine Normalisierung der Gewässerqualität einstellt.

Zwar sorgte die Mitteilung von Albrecht Scherer für eine Überraschung, von der Thematik her war sie jedoch den Ratsmitglieder nicht gänzlich neu. Bereits im letzten Jahr wurde Tanja Ritter vom Gesundheitsamt bei einer Sitzung des Ortschaftsrates mit der Nachricht vorstellig, dass bei einer vor der Badesaison entnommenen Wasserprobe die Grenzwerte überschritten wurden. Eine dann im Juni gezogene Nachprobe war ohne Befund. Nicht ausschließen wollte die Sprecherin seinerzeit, dass es zur Überschreitung der Grenzwerte durch Starkregen kam und auch die drei in den See mündenden Bachzuflüsse von Tuningen, Hochemmingen und von der Autobahn her eine Rolle spielen. Wie im Vorjahr sollen aufgrund der aktuellen Situation auch wieder die Landwirte aus den Umlandgemeinden über das Ergebnis der Wasserproben aus dem Sunthausener See informiert werden. Mit seinen Zuläufen über Bäche und Gräben hat der See einen Einzugsbereich von rund 14,2 Quadratkilometern. Da es sich beim Sunthausener See um ein Badegewässer handelt, wird alljährlich vor Beginn der Saison eine Probe entnommen, vier weitere erfolgen in den Monaten Juni bis September.