Forst: Verwaltung kann über den Kies auf den Wegen im Naherholungsgebiet künftig selbst bestimmen

Kürzlich fand die Waldbegehung der Förster mit dem Gemeinderat statt. Am Donnerstagabend war der Forst auch Thema im Gemeinderat. Der Kapfwald ist nun durch Flächentausch mit dem Land in städtischem Eigentum, auch der Bewirtschaftungsplan für den Stadtwald 2018 steht.

Bad Dürrheim. Das Kreisforstamt Donaueschingen, Betriebsstelle Baar, hat den beiliegenden Bewirtschaftungsplan für das Jahr 2018 zur Beschlussfassung vorgelegt. Entsprechend der Nutzungsplanung der Forsteinrichtung ist eine Holzernte von 5200 Festmetern vorgesehen. Die Holzpreise werden gegenüber dem Vorjahr etwa in derselben Höhe erwartet. Der etwas höhere Durchschnittserlös von 68,10 Euro pro Festmeter (Vorjahr 65,14 Euro) ist auf ein qualitativ besseres Holzsortiment zurückzuführen, so die Ausführungen der Stadtverwaltung. Ein Ersatz für Verbissschutzmaßnahmen an Kulturen wird in Höhe von 3000 Euro angesetzt. Für den Einsatz der städtischen Waldarbeiter im Privatwald und benachbarten Kommunalwald werden Kostenersätze von 10 000 Euro erwartet. Damit fallen die Einnahmen insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 2660 Euro höher aus.

Die Ausgaben steigen jedoch um 16 449 Euro, so kommt ist zum jetzigen Zeitpunkt ein Minus von 19 089 Euro zu erwarten ist. Dabei verschieben sich die Schwerpunkte von der Bestandspflege zu den Kulturen. Dies hängt mit dem zum Teil erhöhten Wildbestand zusammen, der bei der Waldbegehung angesprochen wurde.

Bei der Bestandspflege sei ein guter Zustand erreicht. Der Aufwand für die Holzernte steigt um rund 14 000 Euro. Für Maßnahmen im Zusammenhang mit der Erholungsfunktion des Waldes ist ein Aufwand von 14 834 Euro eingeplant.

Waldarbeiterunterbringung

Bei der vergangenen Waldbegang wurde zum Schluss die Waldarbeiterunterbringung auf dem Kurgärtnereigelände in Augenschein genommen. Es wurde durch die Besichtigung klar, dass Handlungsbedarf besteht. Im Haushalt 2018 wurde in Betrag von 3000 Euro für einen weiteren Heizkörper aufgenommen, um den Aufenthaltsraum ordentlich heizen zu können. Dieses Gerät muss jedoch schon vor der Herbst- und Winterzeit angeschafft werden. Das Bauamt wird im Laufe des nächsten Jahres klären, ob eine Sanierung noch Sinn macht oder ob ein Neubau mittelfristig angestrebt werden muss.

Im restlichen Forsteinrichtungszeitraum sollen statt der vorgesehenen acht Hektar Buchenvorbau zwölf Hektar Tannenvorbau (Verjüngungspflanzung) in mittelalten Beständen ausgeführt werden. Dies setzt allerdings dort eine intensivere Bejagung voraus. Weiterhin ist die funktionierende Naturverjüngung zu pflegen.

Tausch von Waldflächen

Im Zusammenhang mit der Baumfällaktion im Kapfwald ist von verschiedenen Seiten angeregt worden, dass die Stadt diese Waldflächen von der evangelischen Kirche bis zur Sonnenstraße mit einer Fläche von 76 458 Quadratmetern übernimmt und dann in diesem intensiven Erholungsbereich selbst entscheiden kann, was sie tut und wie sie diese Flächen bewirtschaftet. Ebenso kann sie dann über die Qualität der Wege entscheiden.

Damit für die Stadt kein finanzieller Aufwand entsteht, wurde seitens des Landes ein Waldtausch vorgeschlagen. Als am besten geeignet haben sich die Grundstücke im Gewann Unterreute, Hinter Lehr mit einer Gesamtfläche von 105 842 Quadratmetern erwiesen, beides in der Nähe der Lourdeskapelle, in Richtung Hochemmingen und ist angrenzend an die Landesflächen und im Bereich Hinter Lehr. Somit ergibt alles wieder zusammenhängende Waldflächen, so dass sich für die künftige Bewirtschaftung kein Streubesitz ergibt.

Ein neutraler Gutachter wurde für die Bewertung eingeschaltet. Das Gutachten liegt jetzt vor und die von der Stadt zu erwerbenden Flächen sind mit 120 044 Euro, die an das Land abzugebenden Flächen mit 164 279 Euro bewertet, so dass das Land 44 235 Euro aufzuzahlen hat. In diesem Zusammenhang schlägt die Stadt vor, für 10 000 Euro die Wittmannstalhütte zu kaufen, sonst würde sie eventuell abgebrochen. Diese wurde nach dem Sturm Lothar neu gebaut und gehört bisher dem Land. Man sieht geringe Unterhaltsmaßnahmen, welche die Forstarbeiter übernehmen könnten.

Der Gemeinderat stimmte für den vorgelegten Wirtschaftsplan 2018 und der Heizkörper für den Raum der Waldarbeiter wird ebenfalls angeschafft. Das Gremium stimmte auch für den Waldflächentausch zwischen Kommune und Land sowie für den Kauf der Wittmanstalhütte und deren Unterhalt.