Knapp 30 Jugendliche äußerten bei einer Befragung durch den Moderator Udo Wenzel ihre Meinung zum Wohnort Bad Dürrheim und ihrem Interesse an Kommunalpolitik. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

In Bad Dürrheim fühlt sich Nachwuchs wohl

Bad Dürrheim (kal). "Eher positiv", lautete überwiegend die Antwort der Jugendlichen zu Fragen rund um ihren Wohnort. Die genau ausgearbeiteten Ergebnisse sollen im Januar bei einem großen Jugendhearing präsentiert werden.

840 Jugendliche wurden zum Treffen einer weiteren Veranstaltung mit dem Thema "Speeddating – Jugend trifft Politik " schriftlich eingeladen. Knapp 30 Vertreter der jungen Generation zeigten daran Interesse. "Für das Thema, das wir ausarbeiten wollen, finde ich diese Anzahl ganz gut", bemerkte Stadtjugendpfleger Markus Thoma. Auch einige Stadt- und Ortschaftsräte waren gekommen. Bürgermeister Walter Klumpp informierte, dass gemeinsam darüber nachgedacht werden solle, wie mit den Jugendlichen abgeklärt werden könne, ob ein Jugendgemeinderat gewünscht und sinnvoll sei und ob die Jugend sich am Kommunalgeschehen beteiligen möchte. Erste Schritte zu diesem Thema seien bereits im Oktober 2013 im Gemeinderat diskutiert worden. Für den Bürgermeister sowie dem Gemeinderat sei es wichtig, die Gedanken aus der Perspektive der Jugendlichen umzusetzen.

Die am Donnerstag angebotene Veranstaltung in der Realschule am Salinensee wurde von Udo Wenzel, systemischer Fachberater für Organisationen, moderiert. Gleich zu Beginn bat er die Jugendlichen, durch eingenommene Plätze zu signalisieren, ob sie gerne in Bad Dürrheim wohnen und ob sie sich da wohlfühlen. Über das durchweg positive Ergebnis zeigten sich die anwesenden Gemeinde- und Ortschaftsräte angenehm überrascht. Zur Sprache kam dabei auch, dass viele der Jugendlichen in den örtlichen Vereinen aktiv seien. Bemerkt wurde aber auch, dass aus ihrer Sicht in der Kurstadt vieles nur auf das ältere Publikum – Einwohner sowie Kurgäste – ausgerichtet sei. Da müsse sich etwas ändern, wurde gewünscht.

Auf die Frage nach dem politischen Interesse teilten sich die Ansichten. Die Hälfte der Jugendlichen sagte aus, dass für sie Politik sehr wichtig sei, um sich einzubringen und mitbestimmen zu können. Die übrigen meinten, Politik sei zwar wichtig, aber nicht für sie persönlich. Im Hinblick auf die Zukunft in den nächsten fünf bis zehn Jahren meinte ein großer Teil der Befragten, dass sie sich vorstellen könnten, nach der Berufsausbildung als Erwachsener weiter in Bad Dürrheim zu leben.

Die Jugendlichen erhielten den Auftrag, in Teamarbeit einen mehrseitigen Fragebogen auszufüllen. Zu beurteilen war dabei unter anderem die persönliche Situation, der Wohnort, Schule, Freizeitangebote und Kultur. Jeweils drei Wünsche konnten angegeben werden, und hauptsächlich wurde eine bessere Busverbindung im öffentlichen Personennahverkehr gewünscht. Weiter standen auf der Wunschliste der Erhalt des Minara, ein attraktives Jugendhaus, mehr Veranstaltungen für die junge Generation, ein Kino, den Sportplatz ohne Erlaubnisse und ohne schulische Begleitung benutzen zu dürfen und auch, dass die Dauer des Weihnachtsmarktes verlängert wird.

Von der Stadt ist geplant, in den Winterferien für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 20 Jahren ein großes Online-Voting durchzuführen. Die Ergebnisse sollen dann im nächsten Jahr bei einem Jugendhearing präsentiert werden.