Verabschiedung: Konrektorin Roswitha Groß wechselt in Ruhestand / Viertklässler thematisieren Kinderrechte

Mit dem zu Ende gehenden Schuljahr geht auch die Dienstzeit für Roswitha Groß, Konrektorin der Grund- und Werkrealschule, zu Ende.

Bad Dürrheim. Im Rahmen der Abschlussfeier der Viertklässler wurde sie mit vielen Worten des Dankes, mit Präsenten und einer Urkunde in den Ruhestand verabschiedet. "Ich habe die Akte von Frau Groß gelesen, es steht nur Positives drin", verkündete Rektor Heinz Kriebel im voll besetzten katholischen Pfarrsaal, in dem die Feier stattfand.

In seinem Rückblick erwähnte er, dass Roswitha Groß, geboren in Konstanz, aufgewachsen in Freiburg, im Jahr 1993 an die Bad Dürrheimer Schule kam. Zuvor war sie eine Zeit lang, genau wie er selbst, in der Donaueschinger Eichendorff-Schule tätig. Das Amt als Konrektorin übernahm sie 2003. Kriebel sprach von einer "tollen Zusammenarbeit" mit seiner Stellvertreterin. Sie habe hauptsächlich den Grundschulbereich übernommen, zu dem der Ablauf der Einschulungen gehört sowie der Übergang in die weiterführenden Schulen.

Der Einführung des Englischunterrichts in der Grundschule habe sie sich angenommen und sich um die sozialpädagogischen Themen gekümmert. Mit der Ausarbeitung von Vertretungsplänen habe sie einen "Knochenjob" übernommen, erinnerte der Rektor. Für Fortbildungen sei sie stets bereit gewesen. Von den Kindern habe sie Disziplin, Ordnung und Pünktlichkeit gefordert, alles habe sie selbst vorgelebt.

Seinen persönlichen Dank und den der Verwaltung sprach Bürgermeister Walter Klumpp aus, verbunden mit großer Anerkennung für die 23 Jahre an der Bad Dürrheimer Schule. Lehrerin und gleichzeitig stellvertretende Rektorin zu sein, sei eine große Aufgabe, die Roswitha Groß mit gutem Draht zu den Kollegen und den Eltern ihrer Schüler hervorragend erledigt habe.

Lachen und Weinen

"Ich gehe mit einem lachenden, aber noch mehr mit einem weinenden Auge", sagte die zu verabschiedende Pädagogin. Ihre Arbeit an der Schule habe ihr viel Freude bereitet, und die Kinder werde sie ganz arg vermissen. Doch freue sie sich nun, Zeit für sich und ihre Familie zu haben, vor allem für die drei Enkel und das vierte, das demnächst auf die Welt komme.

Die Kinder bedankten sich ihrerseits abschließend mit einem gemeinsam gesungenen Lied bei ihrer Lehrerin.

Für 66 Mädchen und Jungen endet am heutigen Mittwoch die Zeit in ihrer Grundschule. Rektor Heinz Kriebel meinte bei der gestrigen Abschlussfeier, man könne nur immer wieder betonen, was die Grundschüler in den vier Jahren geleistet hätten. "Als ihr vor vier Jahren zu uns gekommen seid, konntet ihr weder lesen, noch schreiben und rechnen. Und nun seid ihr soweit, dass ihr auf weiterführende Schulen gehen könnt." "Erledigt alles ordentlich, und macht keine halben Sachen", gab der Pädagoge den Viertklässlern mit auf den Weg. Diese hatten mit ihrem Theaterstück bewiesen, dass sie keine "halben Sachen" machen.

Ihre Abschlussfeier begann mit der Aufführung "Kira", in der es um Kinderrechte ging. Alle drei vierte Klassen hatten eifrig zusammen geprobt. Sie hatten sich intensiv mit den Rechten der Kinder beschäftigt, was sie in eindrucksvoller Weise zum Ausdruck brachten. Sie verglichen ihr Leben mit dem der Kinder in anderen Ländern, die zur Arbeit gezwungen werden, nachts auf der Straße oder in Pappkartons schlafen, nicht in die Schule gehen dürfen und sogar verkauft werden. Doch mahnten sie auch die Erwachsenen, dass man ihnen nicht zu viel aufladen dürfe, denn Kinder hätten ein Recht auf freie Zeit zum Spielen, ein Recht, ohne Angst zu leben und das Recht, in einer gesunden Umwelt zu leben.

Am Ende machten sich die "Wilden Jungs" und die "Zickenbande" gemeinsam auf den Weg, um allen, Kindern und Erwachsenen, von den Rechten der Kinder zu erzählen. Mit dem Lied "Wir sind klein, wir sind groß!" endete ihre Aufführung, für die sie einen anerkennenden Beifall bekamen. Von ihren jeweiligen Klassenlehrern Albrecht Schlenker, Reiner Morat und Annette Stromberger erhielten sie ihre Zeugnisse.